ASFINAG wirbt für sichere Handy-Pausen, © ASFINAG
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ASFINAG wirbt für sichere Handy-Pausen

Die Kampagne „Park and Write“ soll dazu ermutigen, fürs Telefonieren oder Lesen von Nachrichten einen Rastplatz aufzusuchen.

24.08.2024

Ablenkung und Unaufmerksamkeit sind die Hauptursachen für Unfälle auf Österreichs Autobahnen. Im vergangenen Jahr waren 569 Unfälle direkt darauf zurückzuführen, das entspricht mehr als einem Viertel aller Unfälle. Vor allem das Smartphone ist ein ständiger Begleiter am Steuer, wie eine IFES-Umfrage im Auftrag der ASFINAG ergab. Fast 60 Prozent aller Befragten gaben zu, das Handy auch während der Fahrt am Steuer zu nutzen.

„In nur einer Sekunde, die man während der Fahrt mit 130 km/h auf sein Handy schaut, fährt man fast 40 Meter im Blindflug. Das mag oft gut gehen, aber viel zu oft führt diese Ablenkung auch zu Unfällen mit Verletzten oder sogar Todesopfern“, warnt ASFINAG-Vorstand Hartwig Hufnagl vor der Nutzung des Handys am Steuer.

Die Lösung wäre einfach: Eine Pause auf einem Rastplatz einlegen und in Sicherheit telefonieren, Nachrichten lesen oder schreiben. Im Durchschnitt stehen laut ASFINAG auf dem 2250 Kilometer langen Autobahnnetz alle neun Kilometer Rastmöglichkeiten zur Verfügung. Mit der Kampagne „Park & Write“ will die ASFINAG auf diese einfache und sichere Lösung aufmerksam machen.

Die Verwendung des Handys ist mittlerweile bei einer Autofahrt „üblich“, wie die im Mai 2024 durchgeführte IFES-Umfrage im Auftrag der ASFINAG zeigt. Mehr als 800 Autofahrerinnen und Autofahrer wurden dafür interviewt und die Antworten anonymisiert ausgewertet.

Die Strafe für die Handynutzung am Steuer wurde von 50 auf 100 Euro erhöht. Für viele sei das jedoch nicht abschreckend genug, sagt auch Martin Pfanner vom Kuratorium für Verkehrssicherheit in Vorarlberg. Er fordert die Ausweitung der Bestrafung. In anderen Ländern werden laut Pfanner bereits Geräte am Strassenrand eingesetzt, die das Telefonieren ohne Freisprecheinrichtung erkennen. Er fordert ausserdem, die Eintragung im Vormerksystem für alle Autofahrerinnen und Autofahrer. Derzeit riskiert man nur in der Probezeit einen Führerscheinentzug, wenn man mehrmals mit dem Handy am Steuer erwischt wird.

Das Handy darf nur mit Freisprecheinrichtung verwendet werden oder als Navigationsgerät, sofern es im Wageninneren befestigt ist. In den Jahren 2020-2023 wurden jährlich durchschnittlich 3500 Organmandate wegen „Telefonieren ohne Freisprecheinrichtung“ ausgestellt, heisst es von der Landepolizeidirektion in Vorarlberg.