Aktion für eine faire Elternzeit in Liechtenstein

Hintergrund der Aktion ist die anstehende Diskussion im Landtag über den Elternurlaub.

Lisa Hermann vom Verein für Menschenrechte Liechtenstein sagte gegenüber Radio Liechtenstein: "Wir haben ganz viele verschiedene Organisationen die dasselbe fordern. Nämlich eine fair bezahlte Elternzeit. Das heisst, es muss eine Elternzeit sein, die wirklich für alle ermöglicht in den Ausstand zu gehen und vielleicht aus die Arbeit niederzulegen um die Kinder zu betreuen. Und für das braucht es eine geeignete Bezahlung und dort sind wir uns alle einig, dass es dazu etwas gutes braucht. Der Regierungsvorschlag ist sicherlich ein guter Anfang. Mehr geht aber immer. Wir erhoffen uns, dass wir mit unserer Aktion ein Zeichen setzen können, für die Einstellung und das Wohl des Kindes und dass der Landtag voll dahinter steht."

In Liechtenstein gibt es derzeit 20 Wochen bezahlten Mutterschaftsurlaub und 4 Monate unbezahlten Elternurlaub. Durch die Mitgliedschaft im EWR und einer damit zusammenhängenden Richtlinie der EU ist Liechtenstein verpflichtet, einen zweiwöchigen bezahlten Vaterschaftsurlaub einzuführen. Die EU Staaten mussten diese Regelung per August 2022 umsetzen. Die IG Elternzeit hat diese Umsetzung für den selben Zeitraum auch für Liechtenstein gefordert.

Es sollte heute selbstverständlich sein, dass Frauen – auch wenn sie Mutter werden – die gleichen Karrierechancen haben wie Männer. Gleichzeitig sollen Männer die Möglichkeit erhalten, aktiver an der Erziehung teilzunehmen. Der Status quo unterstützt aber bloss das „traditionelle“ Familienmodell, bei welchem der Mann arbeitet und die Frau sich zuhause um den Haushalt sowie die Kinder kümmert. Dabei sollte es doch allen Eltern frei stehen, das für sie passende Modell zu wählen.

Hier sehen wir die Chance für eine liechtensteinische Lösung: Die flexible und bezahlte Elternzeit.