Alle Reisen nach FTI-Pleite abgesagt, © Keystone / DPA / Sven Hoppe
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Alle Reisen nach FTI-Pleite abgesagt

Kunden des insolventen deutschen Reiseanbieters FTI mussten zuletzt um ihren Urlaub zittern.

20.06.2024

Jetzt herrscht Gewissheit: Ab 6. Juli werden bis Ende der Saison alle Reisen abgesagt. Die heimischen Reisebüros arbeiten jetzt daran, die Pauschalreisen umzubuchen, sagt Michael Nachbaur, stellvertretender Sprecher der Vorarlberger Reisebüros.

„Wir haben in den Reisebüros grundsätzlich abwarten müssen, bis der Insolvenzverwalter alle Reisen zur Stornierung freigegeben hat“, beschreibt Nachbaur die Situation. Das sei erst am vergangenen Freitag erfolgt. „Wir haben auch die schriftliche Information bekommen, dass jetzt auch die Reisen ab 6. Juli für den Rest der Saison alle storniert sind“, bedauert er.

Seither arbeite man in den Reisebüros daran, alle über FTI gebuchten Pauschalreisen auf andere Reiseveranstalter umzubuchen. Dabei gehe man chronologisch vor, erklärt Nachbaur. Derzeit bearbeite man die für die Sommerferien geplanten Urlaube im Juli und August. Wer für später einen Urlaub gebucht hat, müsse sich unter Umständen noch ein paar Tage gedulden.

Anzahlungen können angerechnet werden

Hat man eine Pauschalreise gebucht, müsse man sich keine Sorgen machen. „Grundsätzlich ist der Schaden von bereits gemachten Anzahlungen überschaubar“, beruhigt Nachbaur. Die Anzahlungen für Reisen in den nächsten zwei Wochen und für besondere Reisen, für die bereits Tickets ausgestellt worden seien, seien bei den Reisebüros eingezogen worden, erklärt er.

So könne man vielen Reiseteilnehmern ihre Anzahlungen auf neu oder umgebuchte Reisen anrechnen, betont Nachbaur. Lediglich in zwei bis drei Dutzend Fällen sei es erforderlich, beim deutschen Fonds, über den das Insolvenzverfahren abgewickelt werde, Anspruch zu erheben.

Umbuchungen als hoher Aufwand für die Reisebüros

Für die Reisebüros würden die Umbuchungen einen grossen Aufwand bedeuten, sagt Nachbaur. „Der neue Aufwand ist doch sehr beträchtlich, weil die Auswahl mittlerweile sehr eingeschränkt ist. Und da FTI immer sehr, sehr günstig war, müssen wir uns natürlich jetzt bemühen, unseren Gästen ungefähr das preisgleiche Arrangement im gleichen Hotel in der gleichen Zimmerkategorie zum gleichen Datum wieder organisieren zu können“, beschreibt er. Bisher habe man damit noch so gut wie keine Buchung verloren, man habe immer etwas gefunden, betont Nachbaur.

Weiter warten bei Einzelleistungen

Wer eine Pauschalreise gebucht hat, sei rechtlich abgesichert, betont Nachbaur. Möchte man sein Geld zurück, müsse man persönlich seinen Anspruch geltend machen und unter Umständen etwas länger warten, meint er. Hat man hingegen keine Pauschalreise, sondern Einzelleistungen über FTI gebucht, muss sich weiter gedulden: „Dann muss man warten, bis die Insolvenz fertig abgeschlossen ist und was denn noch an Erstattung übrig ist“, erklärt Nachbaur heute gegenüber ORF Vorarlberg.