Ansprache des Erbprinzen zum Staatsfeiertag, © Radio Liechtenstein
Erbprinz Alois bei seiner Ansprache auf der Schlossiwese Radio Liechtenstein
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Ansprache des Erbprinzen zum Staatsfeiertag

Liechtenstein sei in unsicheren Zeiten sicher und stabil.

15.08.2024

Erbprinz Alois ist in seiner Ansprache zum Staatsfeiertag auf verschiedene aktuelle innenpolitische und aussenpolitische Themen eingegangen.

Die Menschen in Liechtenstein könnten dankbar sein für die Stabilität des Landes, hat er in seiner Rede beim Staatsakt auf der Schlosswiese erklärt. In Zeiten von vielen bewaffneten Konflikten weltweit bleibe die Lage in Liechtenstein sicher und das Land verschont von Katastrophen.

«Aber auch wir spüren, dass die Zeiten unsicherer geworden sind. Vor allem unsere Unternehmen sind durch den Angriff Russlands auf die Ukraine, die Konflikte im Nahen Osten sowie die schwierigen Beziehungen zwischen den USA und China betroffen. Die Geschäftsaktivitäten mit den Krisenregionen wurden teilweise ganz abgebrochen oder zumindest stark beeinträchtigt. Ausserdem haben die breiten Verwerfungen bei den unterbrochenen Lieferketten und der Energieversorgung weitreichende und vielschichtige Auswirkungen auf die Weltwirtschaft, was uns auch in Liechtenstein negativ betrifft.»

In seiner Ansprache thematisiert der Erbprinz auch die Bedeutung der wirtschaftlichen Stabilität des Landes. Diese sein wichtiger Erfolgsfaktor. Liechtenstein bleibe stabil und sicher, während gleichzeitig in anderen Regionen der Welt politische und wirtschaftliche Unruhen zunehmen. Dennoch warnt der Erbprinz vor Leichtsinnigkeit.

«Unsere Stabilität ist jedoch nicht auf Dauer garantiert und wir sind in Liechtenstein von den globalen Problemen und Herausforderungen nicht isoliert. In den nächsten Jahren dürfte die Bedeutung von Stabilität und Sicherheit als Standortfaktor weiter steigen. Wenn wir uns diesen Vorteil für die Zukunft bewahren wollen, dürfen wir somit nicht stillstehen, sondern müssen uns verstärkt dem Thema Sicherheit widmen.»

Ein weiteres Thema der Ansprache ist die Energiesicherheit.

«Sowohl um unsere Energiesicherheit als auch unseren Beitrag gegen den Klimawandel längerfristig zu verbessern, sollten wir uns in nächster Zeit intensiv mit der optimalen Kombination von Energiesparen und Energiespeichern sowie dem Ausbau der erneuerbaren Energien befassen.»

Der Erbprinz geht auch auf die Digitalisierung ein.

«Dank der Initiative „Digital Liechtenstein“ und der Stabsstelle für Cyber-Sicherheit haben wir inzwischen gute Grundlagen geschaffen, um diesen Gefahren zu begegnen. Die digitale Entwicklung ist jedoch rasant und deshalb werden wir unsere Anstrengungen bezüglich der Cyber-Sicherheit hochhalten müssen.»

Für den Erfolg der Liechtensteiner Sicherheitspolitik spiele die Aussenpolitik eine entscheidende Rolle, so der Erbprinz weiter.

«Die letzten Jahre haben gezeigt, dass sich solche Investitionen in die Aussenpolitik durchaus lohnen und sich daraus für uns wertvolle Leuchttürme ergeben können. So konnten wir zum Beispiel dank der Veto-Initiative Liechtensteins in der UNO oder dem Vorsitz im Europarat sowohl international positive Beiträge leisten als auch unsere Attraktivität als Gesprächspartner steigern.»

Erbprinz Alois befürwortet ausdrücklich einen Beitritt Liechtensteins zum Internationalen Währungsfonds IWF. Ein Beitritt wäre für die Reputation des Wirtschaftsstandorts wichtig.

«Ferner ist der IWF für die Stabilität und das reibungslose Funktionieren des internationalen Finanzsystems zuständig und fördert dadurch den internationalen Handel. Zudem hat der IWF einen bedeutenden Einfluss auf die Entwicklung und Umsetzung von Standards zur Bekämpfung von Geldwäsche und Terrorismusfinanzierung. All dies sind für unsere Industrie und unseren Finanzplatz bedeutende Themen, zu denen wir uns gerade in geopolitisch schwierigen Zeiten noch stärker einbringen sollten.»

Der Erbprinz hat seine Anspreche mit dem Hinweis auf die Bedeutung der Sicherheitspolitik geschlossen.

«Wir leben in unsicheren Zeiten und diese werden voraussichtlich auch noch in den nächsten Jahren anhalten. Wir sollten daher ein besonderes Augenmerk auf die Sicherheitspolitik legen. Für deren Erfolg sind neben der Energiesicherheit eine kluge Aussensicherheitsstrategie und der Beitritt zum IWF von entscheidender Bedeutung.»