Bedeutender Schlag gegen den internationalen Drogenhandel in Vorarlberg
Der grossangelegten Polizeiaktion gingen jahrelange Ermittlungen voraus.
Am frühen Morgen wurden bei einem grenzüberschreitenden Polizeieinsatz zeitgleich insgesamt 13 Hausdurchsuchungen in Vorarlberg, der benachbarten Schweiz und in der Steiermark vollzogen. Dabei wurden zwölf Tatverdächtige auf Grundlage europäischer Haftbefehle der Staatsanwaltschaften Feldkirch und Leoben festgenommen.
Der grossangelegten Polizeiaktion waren jahrelange Ermittlungen des Landeskriminalamtes Vorarlberg und des Bundeskriminalamtes in Wien vorausgegangen. Insgesamt waren in der Früh mehr als 180 Polizistinnen und Polizisten im Einsatz. Der Zugriff erfolgte in enger Abstimmung zwischen den österreichischen Justiz- und Polizeibehörden und jenen im Schweizer Kanton St. Gallen. Der Generaldirektor für die öffentliche Sicherheit, Franz Ruf, betont in diesem Zusammenhang die herausragende, enge polizeiliche Zusammenarbeit mit der Schweiz: „Durch diese Zusammenarbeit ist unseren Kriminalistinnen und Kriminalisten neuerlich ein bedeutender Schlag gegen die organisierte Kriminalität gelungen“, so der Generaldirektor.
Bei den Festgenommenen handelt es sich um elf österreichische und einen kroatischen Staatsangehörigen im Alter zwischen 26 und 66 Jahren, die im dringenden Verdacht stehen in den vergangenen Jahren etwa 100 Kilogramm Kokain und ca. eine halbe Tonne Cannabis erworben und gewinnbringend weiterveräussert zu haben. Nach dem derzeitigen Ermittlungsstand wurde das Kokain vorwiegend in den Niederlanden und Belgien bezogen und an Abnehmer in Österreich, Deutschland und der Schweiz verkauft. Das Cannabis wurde grösstenteils aus Spanien importiert aber zum Teil auch in eigens angelegten Plantagen in der Schweiz und in Österreich von den Tatverdächtigen selbst hergestellt.
Bei zwei der festgenommenen Personen handelt es sich um führende Mitglieder einer in Vorarlberg ansässigen Rockergruppierung. Die Ermittler waren den Tatverdächtigen durch die gezielte internationale Auswertung sogenannter Krypto-Messengerdienste auf die Spur gekommen. „Der Kampf gegen das organisierte Verbrechen zählt zu den grössten Herausforderungen unserer Zeit. Dieser Ermittlungserfolg beweist einmal mehr, wie hoch die Qualität der sicherheitsbehördlichen Kooperation auf internationaler und nationaler Ebene ist und wie gut die Zusammenarbeit funktioniert. Ich gratuliere allen Ermittlerinnen und Ermittlern zu diesem Erfolg“, sagte der Direktor des Bundeskriminalamts Andreas Holzer.
Bei den durchgeführten Hausdursuchungen konnten Suchtmittel, Schusswaffen und Munition, grössere Bargeldbeträge, mehrere hochwertige Fahrzeuge sowie Datenträger und Unterlagen sichergestellt werden. Die acht in Vorarlberg festgenommenen Personen werden über Anordnung der Staatsanwaltschaft in die Justizanstalt Feldkirch eingeliefert. In Bezug auf die drei von der Kantonspolizei St. Gallen festgenommenen Österreicher wurden bereits Auslieferungsersuchen an die Schweiz gerichtet. Ein Tatverdächtiger konnte in der Steiermark festgenommen werden.
Das Bundeskriminalamt und das Landeskriminalamt Vorarlberg betonen, dass durch das gemeinsam geführte Ermittlungsverfahren ein bedeutender Schlag gegen den internationalen Drogenhandel in Vorarlberg erzielt werden konnte. Die weiterführenden Ermittlungen werden noch mehrere Monate in Anspruch nehmen und werden federführend vom Landeskriminalamt in Bregenz vorgenommen.