Crowdstrike gibt Entwarnung: das Problem sei behoben, © Bernd Dittrich
 Bernd Dittrich
  • Welt

Crowdstrike gibt Entwarnung: das Problem sei behoben

Ein Softwareupdate der Firma Crowdstrike hat heute weltweit zu Problemen geführt. Das IT-Unternehmen habe das Problem mittlerweile erkannt und gelöst.

19.07.2024

Softwareprobleme haben heute zu weitreichenden Störungen geführt. Weltweit wurden Flughäfen lahmgelegt, mehrere Airlines haben Verspätungen, zahlreiche Flüge fallen aus.

Auch an den Flughäfen in Zürich und Genf hat Skyguide aus Sicherheitsgründen die Kapazität heruntergefahren. Der Flughafen empfiehlt Passagieren, sich bei ihrer Airline über den Stand des Fluges zu informieren. Verschiedene Banken und Unternehmen weltweit kämpfen mit Problemen.

Interview mit Cybersecurity-Experte Christoph Malin von der Telecom Liechtenstein

00:00
04:49

VP Bank von den Störungen betroffen

In Liechtenstein waren kurzzeitig die Systeme der VP Bank betroffen. Mittlerweile seien die Probleme behoben. Konkret sei es zu Verzögerungen beim Zahlungsverkehr und beim Fondshandel gekommen, wie die VP Bank auf Anfrage von Radio Liechtenstein mitteilte. Die Sicherheit der Systeme sei zu jeder Zeit gewährleistet gewesen.

Bis zum Mittag wurden in Liechtenstein und der Schweiz keine Störungen gemeldet, wie Michael Valersi von der Stabstelle Cyber-Sicherheit gegenüber Radio Liechtenstein erklärt: "Es sit so, dass vor allem jene Unternehmen betroffen sind, die genau diese betroffene Software von Crowdstrike verwenden. Die, die das nicht haben - und zu denen gehört offensichtlich unsere kritische Infrastruktur. Also Banken, Telekom, das Landesspital und so weiter setzen offenbar andere Lösungen ein - was in dem Fall natürlich gut ist. Derzeit liegen mit keine Meldungen vor."

Die Liechtensteinische Landesbank und die LGT waren nicht von den Softwareproblemen betroffen, wie es auf Anfrage von Radio Liechtenstein heisst. Auch von der Telecom werden keine Störungen gemeldet.

Das Landesspital und die Kantonsspitäler in St. Gallen seien von den Ausfällen bisher ebenfalls verschont geblieben.

Interview mit Michael Valersi von der Stabsstelle Cybersicherheit

00:00
04:39

Keine Störungen in der Schweiz gemeldet

Und auch Schweizer Unternehmen melden bisher keine Störungen. Bis zum Mittag hatte das Bundesamt für Cybersicherheit keine Kenntnis von Ausfällen.

"SIX hat Crowdstrike nicht im Einsatz", sagte etwa ein Sprecher der Börsenbetreiberin SIX zu AWP. Man sei nicht von den Problemen betroffen. Ähnlich tönt es bei der Swisscom: Man setze den Crowdstrike-Agent nicht ein und sei "gemäss aktuellem Wissensstand" nicht betroffen. Man unterstütze aber jene Geschäftskunden, die Crowdstrike einsetzten, bei der Behebung von Problemen.

Beim Detailhandelsriesen Coop funktionieren die IT-Systeme derzeit "störungsfrei", so ein Sprecher. Ebenso gibt die Postfinance an, dass ihre Systeme störungsfrei funktionierten. "Wir sind aktuell von keiner grösseren IT-Panne betroffen", so eine Sprecherin.

Weitere Banken berichten dasselbe: ZKB berichtet, man sei nicht betroffen und die Systeme liefen normal. Auch Raiffeisen ist derzeit nicht betroffen. "Die Auswirkungen der weltweiten IT-Probleme spüren wir in geringfügigem Ausmass bei externen Dienstleistern, die selbst von dem Problem betroffen sind", ergänzte ein Sprecher allerdings.

Die Bezahllösung des Zahlungsdienstleisters Twint läuft "aus operativer Sicht stabil", wie eine Sprecherin sagte. "Wir sind nicht von dem Ausfall betroffen und beobachten die Situation in unseren Teams weiterhin sehr genau."

Crowdstrike-Chef gibt Entwarnung

Zu dem weltweiten Softwareproblem habe ein Fehler in einem automatischen Programm-Update der IT-Sicherheitsfirma Crowdstrike geführt.

Das Unternehmen gibt nun eine erste Entwarnung.

Die IT-Sicherheitsfirma Crowdstrike hat den Fehler behoben, der mutmasslich zu weltweiten Computerstörungen geführt hat. Kunden würden nun auf ein Download-Portal für ein neues Update verwiesen, schrieb Firmenchef George Kurtz bei der Online-Plattform X.

Der Fehler habe in einer Aktualisierung der Crowdstrike-Software für Windows-Computer gesteckt, schrieb Kurtz. Das Problem sei erkannt und behoben worden. Es seien keine Cyberattacke und auch kein Sicherheitsvorfall gewesen.