Davos gegen Investitionsbeitrag für Museum
Um die bedeutende Sammlung Ulmberg präsentieren zu können, wäre eine Erweiterung des bestehenden Museumsgebäudes nötig gewesen.
Die Davoser Stimmberechtigten haben einen Investitionsbeitrag von 4 Millionen Franken für eine Erweiterung des Kirchner Museums mit 55,6 Prozent Nein-Stimmen abgelehnt. Hintergrund des Ausbaus war die geplante Dauerleihgabe der hochkarätigen Privatsammlung Ulmberg.
Um die Sammlung Ulmberg in Davos der Öffentlichkeit präsentieren zu können, wäre eine Erweiterung des bestehenden Museumsgebäudes unumgänglich, hiess es Ende August von Seiten des Museums. Mit dem Nein zum Investitionsbeitrag könne das Projekt nun nicht realisiert werden, schrieb das Museum als Reaktion auf das Abstimmungsergebnis am Sonntag.
Mit dem Entscheid könne die hochkarätige Sammlung nicht in Davos untergebracht werden. Dies sei ein "herber Rückschlag für die kulturelle Entwicklung der Region", so das Kirchner Museum weiter.
Für den Erweiterungsbau war eine Ausstellungsfläche von 167 Quadratmetern, zwei Depots, ein Veranstaltungsraum sowie ein Café angedacht gewesen. Die Gesamtkosten des Projekts beliefen sich gemäss Machbarkeitsstudie auf 11,5 Millionen Franken.
Die Ernst Ludwig Kirchner Stiftung, private Sponsoren und das World Economic Forum hätten sich mit insgesamt sieben Millionen Franken an den Baukosten beteiligen. Der Vier-Millionen-Franken-Beitrag der Gemeinde fällt nun mit dem Nein vom Sonntag jedoch aus. Die Stimmbeteiligung lag bei 48,36 Prozent.
Eine der wichtigsten Sammlungen Europas
Die Sammlung Ulmberg sei eine der wichtigsten in Europa, hiess es in der Botschaft der Gemeinde. Sie stammt vom Unternehmer Uwe Holy, der über viele Jahre hinweg eine Sammlung mit Werken moderner und zeitgenössischer Kunst aufgebaut hat.
Nun hätte sie im Kirchner Museum erstmals vollständig der Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden sollen. Geplant war eine Dauerleihgabe von 100 Werken, darunter zahlreiche grossformatige Gemälde.
Die Sammlung umfasst einerseits Werke von Künstlern, die eng mit Ernst Ludwig Kirchner und der expressionistischen Bewegung verbunden waren, etwa Max Beckmann, Emil Nolde oder Lyonel Feininger. Vertreten sind aber auch bedeutende zeitgenössische Werke sowie die Konkrete Kunst.