Eine Niederlage mit zwei Platzverweisen, © Keystone/SDA
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Eine Niederlage mit zwei Platzverweisen

Die Schweiz startet mit einer 0:2-Niederlage in die Nations League. Sie verliert in Kopenhagen gegen Dänemark nach einer Rote Karte von Nico Elvedi kurz nach der Pause.

06.09.2024

Es war auch bis zu den späten Gegentoren kein begeisternder Schweizer Auftritt, der an die Spiele der EM erinnerte hätte. Aber es schien zumindest, als würde das Team von Murat Yakin einen Punkt mit nach Hause nehmen. Am Ende kassierte sie nicht nur eine Niederlage, sondern auch noch eine zweite Rote Karte, die der genervte Granit Xhaka in der Schlussphase sah. Wenige Minuten zuvor hatte der eingewechselte Patrick Dorgu für die Dänen das 1:0 erzielt (82.) und die hektische, gehässige Schlussphase eingeleitet.

Eine Reaktion der Schweizer kam nicht mehr. Dafür war sie bereits in Vollbestand offensiv zu harmlos gewesen. Nach dem Platzverweis gegen Nico Elvedi (52.), der für eine Notbremse bestraft wurde, hielt sie sich dann dank einer guten, kompakten Defensive lange schadlos. Das 2:0 fiel in der 92. Minute durch Dänemarks Captain Pierre-Emile Höjbjerg. An der Schweizer Niederlage gibt es nichts auszusetzen. Ab Mitte der ersten Halbzeit waren die Gastgeber die bessere Mannschaft.

Unsichere Dreierabwehr
Nach einem guten Start begann die Schweiz immer mehr Probleme zu bekunden. Vorne wollte nichts Zwingendes gelingen und hinten war man anfällig, sobald der Dreiersturm der Dänen etwas Raum vorfand. Nach der Pause wurde einer von zahlreichen weiten Bällen der Dänen Elvedi zum Verhängnis. Der Verteidiger von Mönchengladbach konnte den Stürmer kurz vor dem eigenen Strafraum nur noch mit einem Foul und auf Kosten der Roten Karte stoppen.

Elvedi zahlte damit für die insgesamt unsichere Dreierabwehr, in der nur Manuel Akanji als mehrmaliger Retter in der Not überzeugte. Ricardo Rodriguez konnte genauso wenig wie einige andere im Schweizer Team verbergen, dass er in dieser Saison noch nicht richtig aus den Startlöchern gekommen ist. Elvedi nahm den Platz des aus der Nati zurückgetretenen Fabian Schär ein. Nach der Roten Karte gegen Elvedi kam Gregory Wüthrich zu seinem Länderspiel-Debüt.

Gregor Kobel, die frisch ernannte Nummer 1 im Tor der Schweizer, sah beim Gegentor unglücklich aus, weil er in der nahen Torecke erwischt wurde. Zuvor hatte der Dortmunder Keeper komplett überzeugt: als Relaisstadion beim Kurzpass-Spiel vom eigenen Strafraum aus, bei den hohen Bällen und mit seinen Paraden. Vor der Pause verhinderte er gegen Albert Grönbaek (32.) und Kasper Dolberg (37.) im 1-gegen-1 einen Rückstand, in der zweiten Halbzeit wehrte er eine Freistoss von Christian Eriksen ab.

Von Kopenhagen nach Genf
Die Schweiz nimmt ansonsten wenig Positives aus Kopenhagen mit. Nur in der Anfangsphase überzeugte das Pressing und Kombinationsspiel. Das Überraschende fehlte aber durchgehend. Den Offensivspielern wollte nicht viel gelingen. Von den beiden Flügelspielern, Ruben Vargas und Fabian Rieder, kamen wenig Impulse. Die gefährlichste Schweizer Aktion entstand nicht zufällig aus einem Zusammenspiel zwischen Granit Xhaka, Ricardo Rodriguez und Silvan Widmer, dessen Kopfball in den Händen vom dänischen Goalie Kasper Schmeichel landete.

Die Chance es besser zu machen, bekommt die Schweiz bereits in drei Tagen. Dann gastiert Europameister Spanien in Genf zum zweiten Spiel der Nations League.