Fachhochschule Ost untersucht psychische Belastung von Polizisten, © Keystone/SDA
Polizistinnen und Polizisten sind immer wieder belastenden Situationen ausgesetzt, etwa wenn sie zu Unfällen ausrücken müssen. Die Stadtpolizei St. Gallen nimmt sich nun dem Thema psychische Gesundheit an. (Symbolbild) Keystone/SDA
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Fachhochschule Ost untersucht psychische Belastung von Polizisten

Die Stadtpolizei St. Gallen lanciert mit der Ostschweizer Fachhochschule ein Projekt zur Stärkung der psychischen Gesundheit von Polizistinnen und Polizisten.

03.04.2024

Vor allem durch Notfälle und Gewaltereignisse sind Polizistinnen und Polizisten erheblichen psychischen Belastungen ausgesetzt, wie die Fachhochschule Ostschweiz (Ost) und die Stadtpolizei St. Gallen heute Mittwoch in einer gemeinsamen Mitteilung schrieben. Welche Massnahmen in solchen Situation die psychische Gesundheit verbessern können, soll die Studie des Kompetenzzentrums für psychische Gesundheit sowie weiteren Instituten an der Ost aufzeigen.

"Aus der Fachliteratur wissen wir, dass die Häufigkeit von stressassoziierten Belastungsformen und affektiven Belastungen bei Polizistinnen und Polizisten mehr als doppelt so hoch ist als in der Allgemeinbevölkerung", liess sich Professor Manuel Stadtmann von der Fachhochschule Ost in der Mitteilung zitierten. Trotzdem seien zuverlässige Aussagen über die Häufigkeit und Risikofaktoren für psychische Belastungen bei der Polizei nach wie vor limitiert. Diese Datenlage soll mittels den Untersuchungen ebenfalls verbessert werden, erläuterte Stadtmann auf Anfrage der Nachrichtenagentur Keystone-SDA.

Zur Unterstützung der Polizistinnen und Polizisten soll auch eine Webapplikation zum Einsatz kommen, so Stadtmann weiter. Über diese Applikation sollen Mitarbeitende Fragen beantworten. Aus den Antworten ergeben sich wiederum Empfehlungen, wie die Mitarbeitenden die psychische Gesundheit erhalten und fördern können.

Schwelle zu bestehenden Angeboten senken

Neben neuen Massnahmen soll die Schwelle zu bestehenden Angeboten gesenkt werden. Dazu etwa gehört der sogenannte "Peersupport". Es handelt sich dabei um Beratungen von Menschen, die ähnliche Situationen erlebt haben wie die Person, die Unterstützung sucht. Ebenfalls bereits heute können Mitarbeitende der Stadtpolizei bei Bedarf anonym eine externe psychologische Beratung bei einer Psychotherapeutin oder einem Psychotherapeuten in Anspruch nehmen.