Gesellschaftlicher Diskurs um das dritte Geschlecht
Während Deutschland und Österreich bereits ein drittes Geschlecht eingeführt haben, stehen die Schweiz und Liechtenstein noch am Anfang dieser Diskussion. In Liechtenstein ist eine Studie zur LGBTIQ+-Community geplant.
Deutschland und Österreich haben bereits ein drittes Geschlecht eingeführt, anders als die Schweiz und Liechtenstein. Der Verein für Menschenrechte forderte dies seit Jahren, doch politischer Widerstand hielt bisher an. Nemos Sieg beim ESC bringt das Thema erneut in die Diskussion. In der Schweiz ist Justizminister Beat Jans bereit, über die Einführung zu diskutieren. In Liechtenstein steht dies nicht auf der politischen Agenda, aber eine Studie zur Situation der LGBTIQ+-Community wird geplant, wie das Liechtensteiner-Vaterland berichtet.
Eine Einführung würde umfassende gesetzliche Anpassungen erfordern. Das binäre Geschlechtermodell ist tief in der liechtensteinischen Rechtsordnung verankert, einschliesslich Verfassung und Gesetzen wie dem Sozialversicherungs- und Kindschaftsrecht. Die Regierung betont den erheblichen Anpassungsaufwand, auch für Verwaltung und Dokumentation.
Weiter hiess es, sollte die Schweiz beschliessen, das dritte Geschlecht einzuführen, so habe dies keine direkten Auswirkungen auf Liechtenstein. «Liechtenstein ist ein souveräner Staat und hat damit eine eigene Gesetzgebung», lassen die Ministerien mit Blick auf die Diskussion in der Schweiz wissen.