Handlungsbedarf bei Korruptionsbekämpfung, © Unsplash/Ansgar Scheffold
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Handlungsbedarf bei Korruptionsbekämpfung

Beim Thema Korruptionsbekämpfung glänzt die Schweiz nicht. Probleme gibt es bei Mitgliedern der eidgenössischen Räte und Richtern.

17.10.2024

Die Schweiz bekommt von der Greco-Staatengruppe in Sachen Korruptionsbekämpfung noch immer keine guten Noten. Im Auge hat das Anti-Korruptionsgremium die Mitglieder der eidgenössischen Räte, aber auch Richterinnen und Richter der eidgenössischen Gerichte.

Es gebe zwar leichte Fortschritte, aber es seien immer noch nicht alle Empfehlungen in zufriedenstellender Art angegangen oder umgesetzt worden, heisst es im jüngsten Bericht der Staatengruppe des Europarats gegen Korruption (Greco). Diesen haben die Greco und das Bundesamt für Justiz am heutigen Donnerstag veröffentlicht.

Bei den Parlamentsmitgliedern gebe es keine Fortschritte, moniert die Greco. Die von den Ratsmitgliedern abgegebenen Erklärungen zu Interessenbindungen enthielten keine quantitativen Daten und Verbindlichkeiten, und sie würden vom Parlament nicht überprüft. Vorsätzliche Fehler könnten so nicht aufgedeckt werden.

Und noch immer gebe es für Rätinnen und Räte keine spezifische Beratungsstelle für Integritätsfragen. Die Ratsmitglieder würden nicht geschult zu diesem Thema.

Bei den eidgenössischen Gerichten moniert das Gremium, dass für Kandidaturen noch immer die Parteizugehörigkeit für eine Kandidatur ausschlaggebend sei. Das dränge die Kompetenzen der Kandidierenden möglicherweise in den Hintergrund, schreibt die Greco. Richterinnen und Richter leisteten ihren Parteien nach wie vor Mandatsabgaben.

Laut einer Umfrage unter Richterinnen und Richtern wollen diese selbst - mit Bezug auf die Mandatsbeiträge - die traditionelle Verbindung zwischen Parteien und Gerichtsmitgliedern vollständig auflösen. Eine Mehrheit wünscht sich eine Reform des Systems. Das ergab eine Anfang Oktober veröffentlichte Umfrage der Schweizerischen Vereinigung der Richterinnen und Richter.