Historiendrama "Oppenheimer" gewinnt den Oscar, © Chris Pizzello/Invision via AP/dpa
Die Darsteller und die Crew von «Oppenheimer» nehmen den Preis für den besten Film entgegen. Chris Pizzello/Invision via AP/dpa
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Historiendrama "Oppenheimer" gewinnt den Oscar

Das Drama "Oppenheimer" von Christopher Nolan hat gleich sieben Oscars gewonnen, darunter die Auszeichnung als bester Film.

11.03.2024

Die US-Filmakademie zeichnete den biografischen Historienfilm in der Nacht zu Montag in Los Angeles aus. Deutsche Filmschaffende gingen bei der Verleihung dagegen leer aus. Weder Schauspielerin Sandra Hüller noch die Filme der beiden Regisseure Ilker Çatak ("Das Lehrerzimmer") und Wim Wenders ("Perfect Days") gewannen eine Auszeichnung.

Der Historienfilm "Oppenheimer" erzählt vom Physiker J. Robert Oppenheimer, der zur Atombombe forschte. Ausgezeichnet wurde der Film etwa für die beste Regie. Zudem bekam die Produktion zwei Schauspielpreise: Cillian Murphy wurde als bester Hauptdarsteller, Robert Downey Jr. als bester Nebendarsteller geehrt. Der Film hatte vorab 13 Nominierungen bekommen, so viele wie kein anderer Kandidat.

Die britische Produktion "The Zone of Interest" von Jonathan Glazer gewann den Oscar für den besten internationalen Film. Das Drama folgt dem Alltag der Familie von KZ-Kommandant Rudolf Höss, die direkt neben dem KZ Auschwitz lebt. Mit Sandra Hüller und Christian Friedel spielen zwei Deutsche die Hauptrollen. Der deutsche Beitrag "Das Lehrerzimmer" und der japanische Beitrag "Perfect Days" gingen in der Kategorie entsprechend leer aus.

Hüller war auch selbst nominiert, als beste Hauptdarstellerin für ihre Rolle im Justizdrama "Anatomie eines Falls". Sie spielt darin eine Schriftstellerin, die sich vor Gericht wegen Mordverdachts an ihrem Ehemann verantworten muss. Die Auszeichnung ging allerdings an Emma Stone für ihre Leistung in der grotesken Komödie "Poor Things", die insgesamt vier Auszeichnungen bekam, etwa für Kostüm- und Maskenbild. Die Auszeichnung für die beste Nebendarstellerin erhielt Da’Vine Joy Randolph für ihre Rolle im Drama "The Holdovers".

Während der Verleihung wurde mehrfach an aktuelle politische Krisen erinnert. Regisseur Glazer ging in seiner Dankesrede auf den Gaza-Krieg ein. "Ob es die Opfer des 7. Oktober in Israel oder der andauernden Attacke auf Gaza sind, alle sind Opfer dieser Entmenschlichung", sagte der Filmemacher. Als bester Dokumentarfilm wurde die Produktion "20 Tage in Mariupol" ausgezeichnet, die die Erlebnisse von AP-Journalisten in der ukrainischen Hafenstadt unter russischer Belagerung zeigt.

Moderator Jimmy Kimmel führte durch die knapp dreieinhalbstündige Show, die zügiger inszeniert war als in früheren Jahren. Höhepunkt war für viele der Auftritt von Schauspieler Ryan Gosling, der mit Dutzenden tanzenden Männern das Lied "I’m Just Ken" aus dem Film "Barbie" sang. Kimmel machte etliche Scherze. Über Hüller sagte er, sie spiele in "Anatomie eines Falls" eine Frau, die wegen Mordes an ihrem Ehemann vor Gericht stehe, und in "The Zone of Interest" eine Nazi-Hausfrau, die in der Nähe von Auschwitz lebe. "Während dies für amerikanische Kinobesucher sehr schwere Themen sind, nennt man sie in Sandras Heimat Deutschland Rom-Coms."