Hoher Aufwand bei den RAV trotz tiefer Arbeitslosenquote
Tiefe Arbeitslosenquote = tiefe Kosten für die Arbeitsvermittler? Neue Zahlen zeigen, dass das Gegenteil der Fall ist.
2023 registrierte die Schweiz die tiefste Arbeitslosenquote seit mehr als 20 Jahren. Weniger Stellensuchende bedeuten allerdings nicht weniger Aufwand für die Regionalen Arbeitsvermittlungszentren (RAV), wie "SonntagsBlick" unter Berufung auf Zahlen des Staatssekretariats für Wirtschaft (Seco) schreibt.
Die Kosten für die Arbeitsvermittlung sind deutlich weniger stark zurückgegangen als die Zahl der Stellensuchenden. Die durchschnittlichen Ausgaben der RAV pro stellensuchende Person sind gestiegen. Für das vergangene Jahr schätzt das Seco die Gesamtkosten für Arbeitsvermittlung auf rund 470 Millionen Franken. Pro Stellensuchenden sind das 2936 Franken. 2022 - mit weit mehr Stellensuchenden - lag dieser Wert mit 2915 Franken ähnlich hoch.
Das Seco erklärt die Entwicklung unter anderem damit, dass in Phasen sehr tiefer Arbeitslosigkeit die Beratungs- und Vermittlungsarbeit der RAV aufwendiger sei. Hinzu komme, dass die RAV in den vergangenen Jahren die Arbeitgeberberatung erhöht hätten.