Kritik nach Anschluss der Juso an BDS-Bewegung, © Keystone-SDA
In Genf demonstrierten gestern Menschen für Palästina. Organisiert wurde die Demonstration von der BDS-Bewegung. Keystone-SDA
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Kritik nach Anschluss der Juso an BDS-Bewegung

Die Juso unterstützt die BDS-Bewegung, welche zum Boykott, Kapitalabzug und Sanktionen gegen Israel aufruft. Das stösst in der Schweizer Politik auf Kritik.

20.10.2024

Die Entscheidung der Juso, sich der BDS-Bewegung (Boykott - Desinvestition - Sanktionen) anzuschliessen, stösst auf scharfe Kritik. Der Zürcher SP-Ständerat Daniel Jositsch bezeichnete die Unterstützung in der "SonntagsZeitung" als unverantwortlich. BDS sei "extremistisch" und teilweise sogar "antisemitisch". Er forderte eine Verurteilung der Resolution durch das SP-Präsidium.

Die SP Schweiz betonte in einer Stellungnahme, selbst nicht Teil der BDS-Bewegung zu sein und dass die Juso eigenständige Entscheidungen treffe. Die SP lehne Boykotte gegen Israel ab und unterstütze Friedenskräfte in Israel und Palästina, während gezielte Sanktionen gegen alle Konfliktparteien gefordert werden, die das humanitäre Völkerrecht verletzen.

Juso-Chefin Mirjam Hostetmann verteidigte die Entscheidung, die BDS-Bewegung zu unterstützen, und argumentiert, dass die Kritik nicht gegen Jüdinnen und Juden, sondern gegen die ultrarechte israelische Regierung gerichtet sei.

Deutschland, Österreich und Tschechien haben die BDS-Kampagne offiziell als antisemitisch eingestuft.