Liechtenstein freut sich auf den Funkensonntag
Der Sonntag nach dem Aschermittwoch wird in den Liechtensteiner Gemeinden traditionellerweise ein Holzstoss, der Funken, verbrannt.
Früher war in fast jedem Weiler einer Gemeinde ein Funken, heute sind es meist nur ein bis zwei Funken. Obwohl die Funken sehr unterschiedlich aussehen, haben alle gemeinsam, dass sich die Bevölkerung abends trifft und das Ereignis gemeinsam feiert.
Im Januar werden die trockenen Weihnachtsbäume eingesammelt und als Teil des Funkens mitverbrannt. Zudem sitzt auf der Spitze des Funkens jeweils eine sogenannte «Funkenhexe». Das Explodieren der mit Schwarzpulver gefüllten Puppe verheisst Glück und bildet den Höhepunkt des Brauchs.
Heute hat das Abbrennen des Funkens Festcharakter. Es gibt vielerorts eine Festwirtschaft, wo die beliebten «Funkaküachle», ein Schmalzgebäck, angeboten werden. Zudem werden Raketen und Knallkörper gezündet.
Der Ursprung des Brauchs ist bis heute unklar. Manche Quellen sagen, es könnte einen heidnisch-germanischen Ursprung zur Vertreibung des Winters sein. Andere gehen eher davon aus, dass es sich um einen römischen Brauch handelt und eng mit der Fasnacht und der Fastenzeit zusammenhängt.
Die meisten Funken haben heutzutage offiziell eine Beschränkung der Höhe von unter 20 Metern, früher waren sie deutlich über 20 Meter hoch. In der Vergangenheit bestand nämlich unter den Gemeinden ein inoffizieller Wettbewerb wer den höchsten Funken hatte. Eine zeitlang war es auch Mode einander die Funkenhexen zu stehlen. Gegen Lösegeld (meistens Bier) bekam man sie dann wieder zurück, wie Liechtenstein Tourismus mitteilt.