Orange Days in Liechtenstein
Am Montag starten die "Orange Days" oder "16 Tage gegen Gewalt an Frauen". Mit verschiedenen Veranstaltungen wird auf das Thema aufmerksam gemacht.
Zahlreiche Organisationen machen dieses Jahr durch ihre Aktionen und Veranstaltungen auf die Orange Days, die 16 Tage gegen Gewalt an Frauen, aufmerksam. Der 25. November ist der Internationale Tag gegen Gewalt an Frauen. An diesem Tag beginnen die 16 Aktionstage, die bis zum 10. Dezember, dem Internationalen Tag der Menschenrechte, dauern. Weltweit wird damit darauf aufmerksam gemacht, dass Frauenrechte Menschenrechte sind, teilt der Verein für Menschenrechte mit.
Brottütenaktion
Eröffnet werden die Aktionstage am Morgen des 25. November mit der «Brottütenaktion - Häusliche Gewalt kommt nicht in die Tüte». Dabei werden in Bäckereien und Lebensmittelgeschäften Backwaren in Tüten mit diesem Slogan während der 16 Tage verteilt.
Event zu Frauenhass im Netz
Am Abend wird im Skino in Schaan um 19.00 Uhr der Film «Backlash: Misogyny in the Digital Age» gezeigt. Der kanadische Film beleuchtet die wachsende Bedrohung durch digitalen Hass gegen Frauen und erzählt die Geschichten von Betroffenen, die dagegen kämpfen. Im Anschluss an die Vorführung folgt eine Podiumsdiskussion mit Giulia Reimann und Jules Hoch zum Thema digitale Gewalt. Giulia Reimann ist wissenschaftliche Mitarbeiterin bei der Eidgenössischen Kommission gegen Rassismus in Bern und gibt einen Überblick über aktuelle Forschungsprojekte und ihre Arbeit. Jules Hoch als Polizeichef der liechtensteinischen Landespolizei berichtet über die rechtlichen Rahmenbedingungen in Liechtenstein, mögliche Anlaufstellen sowie die polizeilichen Tätigkeiten. Gemeinsam werden sie über die Auswirkungen von Online-Misogynie (deutsch: Frauenfeindlichkeit oder Frauenhass) sowie mögliche Wege zu einem respektvolleren digitalen Raum sprechen.
Die Veranstaltung ist eine Kooperation des Vereins für Menschenrechte, der infra, Soroptimist International Club Liechtenstein und des Amts für Soziale Dienste, Fachbereich Chancengleichheit. Die Veranstaltung ist für alle kostenlos und wird mit einem Apéro vom Soroptimist International Club Liechtenstein abgerundet. Um Anmeldung via skino.li wird gebeten.
Ausstieg aus der Gewaltspirale
Am 27. November um 18.30 Uhr lädt das Frauenhaus Liechtenstein im SAL zu einer Lesung mit anschliessender Podiumsdiskussion ein. Luise Hill liest aus ihrem Buch «Mein bitteres Leben mit dem Zuckerbäcker» und zeigt ihren Weg bzw. ihren Ausstieg aus der häuslichen Gewalt auf. In der Podiumsdiskussion mit Expert*innen werden gemeinsam Lösungsansätze für Betroffene entwickelt. Anmeldung über: info@frauenhaus.li.
Orange the World
Soroptimist International Club Liechtenstein sorgt während der Aktionstage zudem mit der orangen Beleuchtung vom SAL in Schaan am 25. November dafür, dass ein weitherum sichtbares Zeichen gegen Gewalt an Frauen gesetzt wird.
Fotoserie SIOLENCE
Eine weitere Aktion von Soroptimist International ist die Fotoserie SIOLENCE, die im Schaufenster des Atelier62, ehemals Faoro Mode, ausgestellt wird. Gewalt an Mädchen und Frauen hat viele Seiten: psychische Gewalt, physische Gewalt, ökonomische Gewalt, soziale Gewalt, sexuelle Gewalt, Gewalt vom Vater, vom Bruder, vom Partner, vom Umfeld, von einem oder mehreren Unbekannten.
Gewalt ist ein Tabuthema: Auf der einen Seite trauen sich Opfer nicht, über Erlebtes zu sprechen und schämen sich. Auf der anderen Seite spricht die Gesellschaft Gewalt oft nicht an, schaut weg und hört weg. Daraus ergibt sich ein Teufelskreis – wir nennen ihn SIOLENCE. Genau diesen durchbrechen sieben Frauen, die unterschiedliche Seiten von Gewalt durchlebt haben. In gefühlvollen Bildern von Starfotografin Elfie Semotan zeigen sie uns, was das Stillschweigen mit ihnen getan hat, und erzählen uns ihre Geschichten. Geschichten, die sie zum Teil noch mit niemandem geteilt haben. Mittels QR-Code auf den sieben Postern kann man die Geschichten dieser Frauen hören.