Portugal dank Goalie Diogo Costa im Penaltyglück
Portugal müht sich 120 Minuten vergeblich gegen den Aussenseiter Slowenien ab und schafft dann den Einzug in den EM-Viertelfinal im Penaltyschiessen doch noch.
Zum Matchwinner in Frankfurt wurde der in der Schweiz geborene Goalie Diogo Costa, der nach den 120 torlosen Minuten alle drei Penalty-Versuche der Slowenen parierte, während Cristiano Ronaldo, Bruno Fernandes und Bernardo Silva trafen. Nachdem Ronaldo in der Verlängerung vom Elfmeterpunkt gescheitert war, fand Portugal doch noch sein Penaltyglück und darf am Freitagabend in Hamburg gegen Frankreich um den Einzug in den Halbfinal spielen.
In der Verlängerung hatten beide Mannschaften je eine exzellente Chance auf den Siegtreffer gehabt. Zuerst Ronaldo: Der 39-Jährige scheiterte in der 105. Minute mit einem Penalty an Sloweniens Keeper Jan Oblak. Zehn Minuten später war es dann auf der Gegenseite Benjamin Seko, der alleine vor Costa scheiterte - nach einem fast fatalen Fehler von Pepe, dem anderen portugiesischen Oldie neben Ronaldo.
Ronaldo überall
Ronaldo, der mit einem Treffer zum ältesten EM-Torschützen hätte avancieren können, ist immerhin zugute zu halten, dass er einer der wenigen Portugiesen war, der seine Schüsse auf das Tor brachte. Zweimal musste der starke Oblak gegen Ronaldo parieren, noch bevor dieser zum ersten Mal vom Penaltypunkt antrat. Das mit so vielen trickreichen und technisch starken Spielern besetzte Portugal war nach einem ansprechenden Start in die Partie zunehmend ideenlos.
Aus purer Verzweiflung entstand die Aktion, die zum Penalty führte. Der eingewechselte Diogo Jota versuchte es mit dem Kopf durch die slowenische Abwehrwand und wurde etwas gar grosszügig vom italienischen Schiedsrichter Daniele Orsato mit dem Penalty belohnt.
Slowenien nicht belohnt
Dauerhaft gerieten die Slowenen in ihrem ersten K.o.-Spiel an einer Endrunde kaum mal unter Druck. Der Aussenseiter befreite sich immer wieder und beförderte den Ball nicht elegant, aber geschickt in die andere Gefahrenzone. Dabei war die Kopfballstärke der grossen Stürmer, Benjamin Sesko, Andraz Sporar, ehemaliger Basel-Spieler, und dem später eingewechselten Luganese Zan Celar hilfreich. Der Leipziger Sesko war nach einer Stunde nahe dran, einen Konter zu krönen. Er wurde den 40-jährigen Pepe im Laufduell fast los. Sein Abschluss missriet aber komplett.
Portugal, das nun an dieser EM seit über 240 Minuten ohne Treffer ist, kam mit einem blauen Auge davon und kann weiter vom zweiten EM-Titel nach 2016 träumen. Zum vierten Mal steht es in einer EM-K.o.-Runde Frankreich gegenüber. Jedes Mal (1984, 2000 und 2016) wurde der Sieger auch Europameister.