Sarah Elena Müller - Bild ohne Mädchen
Ort: Literaturhaus, Poststrasse 27, Schaan
- 1. März 2024: 19:00
«Die Sprache von Sarah Elena Müller ist ganz ausserordentlich. Ich bin sehr froh, dass mir dieses Buch begegnet ist und freue mich auf alle weiteren Lektüren dieser wunderbaren Autorin.» (Lukas Bärfuss)
«Bild ohne Mädchen von Sarah Elena Müller zeichnet sich durch eine beeindruckende wie bedrückende Sensibilität und Weitsicht im Hinblick auf die Darstellung von sexualisierter Gewalt an Kindern aus. Die Erzählkomposition wirkt dabei filmisch und erzeugt in der Überlagerung der verschiedenen Bilder und Perspektiven eine schmerzhaft deutliche Aufnahme davon, wie Gewalt an Kindern übersehen, verdeckt und verharmlost werden kann. Dabei zeugt die Erzählung von einer bemerkenswerten Affinität für die gesellschaftlichen Netze, durch dessen Maschen das Kind immer und immer wieder fällt. Mitverhandelt werden zudem ganz grundlegend die Auswirkungen von Medien wie dem Fernseher auf die Wahrnehmung, die die Differenz von Erlebtem, Gesehenem und Imaginiertem, von Erfindung und Realität(en) verwischen und damit in Frage stellen. Die Geschichte, genau wie die Starre des Fernsehers, die Bilder und Töne – einerlei ob fantasiert, projiziert oder erlebt –, lassen sie sich jedenfalls nicht einfach abschütteln.» (Rahel Staubli)
Sarah Elena Müller, geboren 1990, arbeitet multimedial in Literatur, Musik, Virtual Reality, Hörspiel und Theater. Sie tritt im Mundart Pop Duo «Cruise Ship Misery» als Ghostwriterin und Musikerin auf und leitet das Virtual Reality Projekt «Meine Sprache und ich» – eine Annäherung an Ilse Aichingers Sprachkritik. 2019 erschien ihr Szenenband «Culturestress – Endziit isch immer scho inbegriffe» beim Verlag Der gesunde Menschenversand. 2015 erschien die Erzählung «Fucking God» beim Verlag Büro für Problem. Als Mitbegründerin des Kollektivs RAUF engagiert sie sich für die Anliegen feministischer Autor*innen in der Schweiz.
Genaue Infos unter: Literaturhaus