Schweizer Landwirtschaft steckt in einer Kartoffelkrise
Seit mehreren Jahren fiel in der Schweiz die Kartoffelernte jeweils mau aus. Auch für die Zukunft haben Landwirte derzeit betrübte Aussichten.
Schlechte Ernteerträge und ein Mangel an Pflanzkartoffeln haben in der Schweiz für eine Kartoffelkrise gesorgt. Hinzu kommen Qualitätsprobleme und stetige Probleme in der Landwirtschaft. Der Schweizer Bauernverband hofft auf bessere Rahmenbedingungen.
Die Politik müsse dafür sorgen, dass die produzierende Landwirtschaft gestärkt und so die Produktion gefördert werde, sagt der Direktor des Schweizer Bauernverbands, Martin Rufer, gemäss dem Landwirtschaftlichen Informationsdienst (LID) an der Mitgliederversammlung der Vereinigung Schweizerischer Kartoffelproduzenten. Die aktuelle Politik schwäche den Pflanzenbau durch den Entzug von Wirkstoffen und strengen Auflagen.
Die Schwierigkeiten in der Schweizer Kartoffelproduktion seien ein Symptom tiefer liegender Herausforderungen innerhalb der gesamten Agrar- und Lebensmittelindustrie, teilt der LID mit. Die Knappheit an hochwertigem Pflanzengut zur Saat und die begrenzte Verfügbarkeit von Importen hätten das Problem in den letzten drei Jahren zusätzlich verschärft. Damit stünden Kartoffel-Produzierende bereits zu Beginn der Saison vor grossen Problemen.
Die Branche bemühe sich um Anpassungen und suche Möglichkeiten für eine optimale Nutzung der verfügbaren Ressourcen, hiess es weiter. Die Erhöhungen der Pflanzdistanz zwischen den Knollen oder die Weitergabe von Restmengen an Pflanzensaatgut sollen die vorhandenen Bestände maximieren.