Schweizer verlangen laut Studie mehr Nachhaltigkeit
Mehr als die Hälfte der Schweizer fordert von Unternehmen und dem Staat mehr Nachhaltigkeit. Aber auch Konsumenten sollen verstärkt ihren Einfluss geltend machen.
Aber auch Konsumenten sollen verstärkt ihren Einfluss geltend machen. Zu diesem Schluss kommt eine am Montag veröffentlichte Untersuchung des Beratungsunternehmens Deloitte. Dafür wurden 1900 in der Schweiz lebende Personen befragt. Die Untersuchung ist laut eigenen Angaben repräsentativ.
Insgesamt sehen zwei Drittel der Befragten die Unternehmen in der Pflicht, das Land nachhaltiger zu gestalten. 61 Prozent sehen den Staat und 53 Prozent sich selbst als Konsumenten in der Verantwortung.
Gemäss Liza Engel, Nachhaltigkeitschefin bei Deloitte Schweiz, führt dies zu einer Zwickmühle. "Konsumenten warten darauf, dass Unternehmen und Regierung handeln, während Unternehmen und Regierung darauf warten, dass die Nachfrage der Konsumenten den Wandel vorantreibt."
Unklarer hingen ist, welche Massnahmen die Befragten von Firmen erwarten. Die meisten finden, Unternehmen sollen mehr umweltfreundliche Materialien nutzen (57%), weniger Treibhausgase ausstossen (51%) und nachhaltigere Produkte anbieten (51%).
Rund die Hälfte der Befragten unterstützt staatliche Subventionen für umweltfreundlicheres und nachhaltigeres Verhalten. Beispielsweise einen Steuerabzug für Velopendler oder die Subventionierung von veganem Essen. In der Westschweiz sind Subventionen insgesamt beliebter als im Landesdurchschnitt.
Die Befragten unterstützen zudem Investitionen in Forschung (46%) sowie in Bildung und Sensibilisierung (42%) für nachhaltiges Verhalten. Wenig Unterstützung zeigen die Befragten für zusätzliche Regulierung für Unternehmen und Konsumenten (29%) sowie die Besteuerung wenig nachhaltiger Produkte (27%).
Rund drei Viertel der Befragten gaben zudem an, ihr Verhalten in den nächsten zwölf Monaten nachhaltiger ausrichten zu wollen - vor allem junge Menschen und Städterinnen und Städter.
Bei der Ernährung wollen 57 Prozent nachhaltiger werden, zum Beispiel durch weniger Fleischkonsum. Etwa die Hälfte der Befragten will ihren Konsum umweltfreundlicher gestalten, indem sie weniger Güter und Dienstleistungen konsumieren. 48 Prozent wollen Energie und Wasser sparen.