Schwere Unwetter in der Nacht , © Unsplash/ Nikolett Emmert
 Unsplash/ Nikolett Emmert
  • Schweiz

Schwere Unwetter in der Nacht

Heftige Gewitter haben am Montagabend im Berner Oberland, in den Kantonen Uri und Aargau zu Erdrutschen, Überschwemmungen und Verkehrsbehinderungen geführt.

13.08.2024

Im Berner Oberland wurden mehrere Personen leicht verletzt und weitere Personen mussten evakuiert werden, wie die Polizei mitteilte.

Insbesondere im Gebiet Brienz und den Lütschinentälern standen viele Rettungskräfte im Einsatz, wie die Kantonspolizei Bern über den Kurznachrichtendienst X mitteilte.

Mehrere Strassen waren demnach gesperrt. Weitere Informationen stellte die Kantonspolizei Bern für voraussichtlich Dienstagmorgen in Aussicht.

Der Kanton Bern teilte am Montagabend mit, Murgänge hätten die Strasse zwischen Zweilütschinen und Grindelwald verschüttet. Sie war deshalb gesperrt. Ebenfalls wegen eines Murgangs war die Dorfstrasse in Brienz gesperrt. Beide Sperrungen galten ab 19.00 Uhr bis auf weiteres. Auch der Kanton wollte am Dienstag weiter informieren.

Bahnverkehr unterbrochen
Der Bahnverkehr war nach Angaben der Zentralbahn auf der Strecke Meiringen-Interlaken Ost unterbrochen. Demnach war das Bahntrasse in der Region Brienz auf einem Abschnitt von 1,5 Kilometern überschwemmt. Auch der Brienzertunnel gehört zu dem überschwemmten Stück.

Die Zentralbahn richtete einen Busersatz ein. Nach ersten Einschätzungen kam es nicht zu Schäden am Rollmaterial. An der Bahninfrastruktur seien aber erhebliche Schäden zu erwarten, schrieb die Zentralbahn. Sie rechnete mit einem Ausfall von mehreren Tagen. Ebenfalls verkehrten zwischen Spiez und Interlaken Ost wegen Unwetterschäden vorübergehend keine Züge.

Wie Polizeimeldungen auf X zu entnehmen war, war am Abend zudem die Autobahn A8 zwischen Brienzwiler und Gnoll in beiden Fahrtrichtungen gesperrt. Grund waren umgestürzte Bäume. Zwischen Kandersteg und Frutigen sowie zwischen Bönigen und Iseltwald sperrte die Polizei die Hauptstrassen. Zwischen Sörenberg LU und Schüpfheim LU war die Kantonsstrasse nicht befahrbar.

Felssturzgefahr an der Axenstrasse
Ein Felssturz bedrohte zudem die Axenstrasse am Urnersee zwischen Flüelen und Sisikon UR. Die Hauptstrasse wurde ab 20.00 Uhr in dem Bereich gesperrt, wie die Polizei und das Bundesamt für Strassen auf der Alarm-App Alertsuisse mitteilten.

Auf keinen Fall sollte man sich in das Felssturzgebiet begeben, hiess es in der Mitteilung weiter. Verkehrsteilnehmer sollten das Gebiet weiträumig über den Seelisbergtunnel der Autobahn A2 und Luzern umfahren.

Die Sperrung des Strassenstücks erfolgte nach Angaben des Kantons Uri, nachdem die Überwachungssysteme im Gebiet "Gumpisch" Geländebewegungen angezeigt hatten. In den Fangnetzen landeten demnach Steine. Die Fahrzeuge auf der Axenstrasse mussten wenden.

Verletzt wurde niemand. Die Strasse und die dortige Brücke wurden nicht beschädigt. Fachleute beurteilen die Lage, wenn sich das Wetter beruhigt hat. Weitere Felsstürze konnte der Kanton aufgrund der Wetterlage nicht ausschliessen. Die Axenstrasse ist eine wichtige Zubringerstrecke zur Autobahn A2 und damit Richtung Gotthardstrassentunnel.

Strassensperrungen im Kanton Aargau
Neben dem Kanton Uri und dem Berner Oberland kämpfte auch der Kanton Aargau mit den Folgen eines heftigen Gewitters. Wie der Touring Club Schweiz mitteilte, wurde die Strasse zwischen Brugg und Hausen von einem Erdrutsch verschüttet. Wegen einer Überschwemmung war die Strasse zwischen Veltheim und Wildegg gesperrt, wie es weiter hiess. Wann die beiden Hauptstrassen wieder durchgehend befahrbar sind, war am Abend nicht klar.

Während der heftigen Gewitter fielen auf der Alpennordseite lokal mehr als 50 Millimeter Regen in einer Stunde, wie das Bundesamt für Meteorologie und Klimatologie kurz vor Mitternacht mitteilte. Teilweise habe es intensiv geblitzt. Über Interlaken, Schwyz und Glarus seien Sturmböen mit Geschwindigkeiten von über 90 Kilometern pro Stunde hinweggefegt.