Sozialer Zusammenhalt stark, war aber schon stärker
In Liechtenstein ist der soziale Zusammenhalt stark. Gleichzeitig zeigt eine Studie des Liechtenstein-Instituts auch, dass er gelitten hat.
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Der soziale Zusammenhalt in Liechtenstein wird als stark eingeschätzt. Das zeigen Ergebnisse einer entsprechenden Studie des Liechtenstein-Instituts im Auftrag der Stiftung Lebenswertes Liechtenstein. So wird der Zusammenhalt im Land von 78 Prozent der Befragten als eher oder sehr gut eingeschätzt.
Gleichzeitig ist eine Mehrheit der Meinung, dass der Zusammenhalt eher abgenommen oder gar stark geschwunden sei. Grund dafür seien unter anderem ein schwindendes Kollektivgefühl, die demografische Entwicklung oder auch die Corona-Zeit, so die Studie.
Sozialer Austausch findet statt
Die meisten im Land lebenden Menschen haben ein intaktes soziales Netzwerk. Eine relative Mehrheit könne auf vier bis neun Personen zählen, die im Notfall für sie da sind. Nur wenige können auf niemanden in Krisenzeiten zählen. Kontakte werden grösstenteils regelmässig gepflegt, meist über soziale Medien oder per Telefon. Jedoch bleiben auch klassische Aktivitäten beliebt wie ein Restaurantbesuch und ähnliche. Auch die nachbarschaftlichen Beziehungen sind bei den meisten gut. So wird ein regelmässiger Austausch genannt.
Ehrenamt und Vereine beliebt
Viele in Liechtenstein sind Mitglied eines Vereins und auch die ehrenamtliche Tätigkeit ist relativ weit verbreitet, wenn sie nicht zu viel Zeit einnimmt. 36 Prozent der Befragten sind aktiv für einen Verein tätig. 28 Prozent waren in der Vergangenheit ehrenamtlich tätig. Dabei gibt es kaum Unterschiede zwischen Liechtensteiner und Ausländer. Neuzugänge sind vergleichbar oft im Vereinsleben eingebunden als Alteingesessene. Auch wird viel Care-Arbeit geleistet. Hauptsächlich von Frauen und innerhalb der Familie.
891 Interviews flossen in die Analyse zwischen Februar und April ein.