St. Gallen mit torlosem Remis, ©  KEYSTONE / CHRISTIAN MERZ
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St. Gallen mit torlosem Remis

Keine Tore im Playoff-Hinspiel zur Conference League gegen Trabzonspor.

23.08.2024

St. Gallen verpasst es, mit einem 0:0 im Playoff-Hinspiel zur Conference League daheim gegen Trabzonspor vorzulegen. Die Ostschweizer sind lange unterlegen, am Ende dem Lucky Punch aber näher.

Eine Woche nach dem turbulenten Auswärtssieg des FCSG in Polen mit vier VAR-Interventionen, drei Platzverweisen und einem späten Penaltytreffer während einer 20-minütigen Nachspielzeit ging es in der ausverkauften St. Galler Arena nicht mehr ganz so spektakulär zu und her.

Erst ganz zum Schluss kamen bei den 16'291 Zuschauern die grossen Emotionen auf. Willem Geubbels erzielte in der 87. Minute nach einem Eckball den vermeidlichen St. Galler Siegtreffer. Doch nach Videostudium nahm der Schiedsrichter zum Unmut der Heimfans das Tor zurück, mit der Begründung, der Franzose habe bei seinem Kopfball beim Gegenspieler aufgestützt.

Zigis Glanzparaden und die Latte

Zugegeben, der 1:0-Sieg wäre für die Ostschweizer sehr schmeichelhaft gewesen. Das Team von Enrico Maassen verteidigte zwar leidenschaftlich, konnte in der Offensive jedoch nur sehr selten Akzente setzen. In der Nachspielzeit verpasste der eingewechselte Kevin Csoboth nochmals den Lucky Punch. Der Schuss des Ungarn verfehlte das Tor nur knapp. So blieben die St. Galler erstmals in dieser Europacup-Kampagne und seit dem misslungenen Meisterschaftsstart (0:1 in Winterthur) ohne Torerfolg.

Dass auch Trabzonspor (im vierten Spiel in Folge!) kein Tor erzielen konnte, lag insbesondere an Lawrence Ati Zigi. Die favorisierten Türken erspielten sich zwar zahlreiche Topchancen, die der St. Galler Goalie jedoch alle zunichte machte.

Bereits nach sieben Minuten tauchte Edin Visca nach einem leichtsinnigen Ballverlust von Bastien Toma alleine vor Zigi auf, doch dieser konnte parieren. Nur eine Minute später lenkte Zigi einen Lupfer von Enis Bardhi an die Latte. In der Nachspielzeit der ersten Halbzeit vereitelte der Ghanaer mit bravurösen Paraden dann erneut eine Doppelchance der Gäste.

Es braucht noch ein "Wunder von Moskau"

St. Gallen hätte gut daran getan, gegen den türkischen Cupsieger im Heimspiel vorzulegen - dies zumindest sagt ein Blick in die Geschichtsbücher: In 18 Europacup-Partien von Schweizer Klubs in der Türkei schafften bloss der FC Basel (2003 bei Malatyaspor) und Lugano im letzten Jahr gegen Besiktas Istanbul einen Sieg.

Doch die Ostschweizer Fussballfans mögen sich lieber an das Jahr 2013 erinnern. Damals reiste der FCSG nach einem 1:1 im Heimspiel ebenfalls mit wenig Kredit zum Playoff-Rückspiel nach Moskau, und schaffte mit einem spektakulären 4:2-Sieg gegen Spartak den Coup und damit die Qualifikation für die Gruppenphase der Europa League.