Von der Bellen eröffnete Bregenzer Festspiele, © Radio Liechtenstein
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Von der Bellen eröffnete Bregenzer Festspiele

Dies mit der Anwesenheit von Liechtensteins Regierungschef Daniel Risch und Kulturminister Manuel Frick.

17.07.2024

Bregenzer Festspiele sind eröffnet

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Festspielpräsident Hans-Peter Metzler, Vizekanzler Werner Kogler (Grüne) und der Bundespräsident warnten in ihren Reden jeweils vor Empörungsspiralen und Demokratieverlust und beschworen Vielfalt im Zeichen von Kunst und Kultur.

Seine Eröffnungsrede sei jedes Jahr aufs Neue eine wunderbare Gelegenheit, kurz ein bisschen unbequem zu werden, betonte der Bundespräsident gleich zu Beginn und versprach "quasi die Zwölftonmusik der Festspielreden“.

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Klima, Politik, EU, Demokratie und Gendern regen auf und frustrieren, zählte Van der Bellen auf und fragte sich, woran das liege. Österreich sei der Demokratie eben nicht müde. Aber sind wir am Ende „endgenervt von der Art und Weise, wie wir darüber sprechen?“, mutmasste der Bundespräsident und kritisierte das kategorische „Entweder-oder“, vor allem in den sozialen Medien: „Entweder Klimaterrorist oder Luftverpester. Entweder Wutbürger oder Gutmensch. Entweder Schwurbler oder Schlafschaf. Entweder Freund oder Feind".

Diese Schubladen seien praktisch, aber gefährlich: „Das ‚Entweder-oder‘ mag zwar ein willkommenes Ordnungssystem sein, aber: Es spaltet uns. Es stellt uns an gegenüberliegende Pole und verhindert nicht nur, dass wir uns zusammentun. Es verhindert oft sogar, dass wir uns vernünftig verständigen". Auf der Suche nach Zugehörigkeiten bedienten sich viele solcher Schubladen wie „die Medien, die Eliten oder das System“. Man müsse aber „gut aufpassen, was und warum und wen wir da jeden Tag schubladisieren“, warnte Van der Bellen und führte Beispiele von scheinbar widersprüchlichen Gesinnungen an.

Man sei in Österreich doch immer gut gefahren, „wenn bei uns alles ein bisschen entspannter war“, erinnerte der Bundespräsident: „Wenn bei uns am Ende doch jeder so sein konnte, wie er oder sie ist. Innere Widersprüche inklusive". Er frage sich in letzter Zeit: „Wo ist unsere Gelassenheit geblieben? Wir Menschen sind doch nicht im ‚Entweder–oder‘! Wir sind alles, was dazwischen ist".

Liechteinsteins Regierung war heute mit Regierungschef Daniel Risch und Kulturminister Manuel Frick bei der Eröffnung mit dabei. 

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