Vorarlberg Milch fährt Minus von 3,3 Millionen ein, © ORF Vorarlberg
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Vorarlberg Milch fährt Minus von 3,3 Millionen ein

Die Molkerei Vorarlberg Milch hat 2023 ein Defizit von 3,3 Millionen Euro verzeichnet – obwohl 64 Millionen Liter Milch von 440 Lieferanten verarbeitet wurden.

10.08.2024

Doch einige heimische Landwirte liefern ihre Milch inzwischen nach Deutschland, weil sie dort dafür mehr bezahlt bekommen.

In Vorarlberg bekommen Landwirte derzeit für GVO-freie Milch 49,4 Cent pro Liter, für Heumilch 57 Cent und für Biomilch knapp 58 Cent. Das sei zu wenig, sagen jene, die der Genossenschaft den Rücken gekehrt haben.

Es brodelt in der Branche, einige Bauern sind unzufrieden mit dem aktuellen Milchpreis. Im Ausland werde ihr Produkt einfach besser bezahlt, sagen jene, die ihre Milch inzwischen lieber nach Deutschland liefern: Sie würden dort für den Liter Milch zwischen vier und zehn Cent mehr erhalten als in Vorarlberg.

Die deutsche Rheintalmilch will dieses Zahlen allerdings nicht bestätigen – das bringe nur Unruhe in die Bauernschaft, denn wieviel der Landwirt schlussendlich bekomme, sei Verhandlungssache.

Am Milchpreis könne man nichts ändern

Dass heimische Landwirte ihre Milch exportieren bedauert der Vorarlberg Milch Obmann Robert Spiegel: „Uns schmerzt es natürlich, wenn sich Mitglieder von der Genossenschaft entfernen. Wenn sich Landwirte hier in einer Kostensituation befinden, die sich anders nicht tragen lässt, dann müssen sie natürlich reagieren.“

Die Politik schaffe die Rahmenbedingungen so Spiegel, am Milchpreis könne man nichts ändern: „Das ist momentan nicht möglich. Die Genossenschaft ist ja kein gewinnorientiertes Unternehmen. Unsere Vorarlberg Milch zahlt aus, was erwirtschaftbar ist. Und das können wir natürlich nur mit unseren Konsumenten erreichen.“

Kostensteigerungen verursachten Defizit

Das satte Minus sei ganz einfach eine Folge von den enormen Kostensteigerungen, so der V-Milch-Geschäftsführer Raimund Wachter: „Ja, das ist für uns ein unangenehmes Ergebnis – 3,3 Millionen Euro, ausgelöst durch die Energiepreise. Bei uns hat das grosse Auswirkungen im Bereich Rohstoffkosten, dann Verpackungsmaterial, Logistik, Personal – das macht bei uns über fünf Millionen Euro aus. Und davon konnten wir nicht die gesamten Kosten abgelten.“

Nun wurde ein Strategieprozess gestartet – bis 2030 soll der Export nach Deutschland und auch die Käsekomptetenz weiter ausgebaut werden, wie der ORF Vorarlberg berichtet.