Vorarlberger „Problemwolf“ wurde von Zug überfahren
Die Obduktion des Wolfes, der vor ein paar Wochen in Nenzing von einem Zug erfasst worden ist, ist abgeschlossen. Entgegen diverser Spekulationen stellte das Forschungsinstitut für Wildtierkunde der Veterinärmedizinischen Universität Wien fest, dass der Wolf tatsächlich vom Zug getötet und nicht erschossen oder vergiftet wurde.
Wie der ORF Vorarlberg berichtet, wurde der vor einem Monat in Nenzing von einem Zug erfasste Wolf tatsächlich dadurch getötet.
Um die genaue Todesursache festzustellen, wurde der tote Wolf zur Untersuchung in das Forschungsinstitut für Wildtierkunde der Veterinärmedizinischen Universität nach Wien geschickt. Dort kam man zu dem Ergebnis, dass der Wolf tatsächlich vom Zug getötet wurde. Alle inneren und äußeren Verletzungen würden darauf hindeuten. Der Wolf erlitt mehrere Hämatome, Quetschungen und Blutungen.
Schussverletzung oder Vergiftung ausgeschlossen
Schussverletzungen oder eine Vergiftung können ausgeschlossen werden, sagt Wildbiologe Hubert Schatz. Es handelte sich um ein männliches etwa zwei bis drei Jahre altes und 40 Kilogramm schweres Tier mit dem genetischen Namen 181 MATK.
Ausserdem handle es sich bei dem vom Zug getöteten Wolf um den „Problemwolf“ vom Sommer. Dieser Wolf riss im Silbertal und im Klostertal gut 15 Nutztiere, sagt Schatz. Er wurde damals zum Abschuss freigegeben und dürfte im Land geblieben sein. Offenbar wurde er aber nie mehr gesichtet und hat auch keine Schafe oder Ziegen mehr gerissen.
Heuer noch keine Nutztiere gerissen
Schatz geht davon aus, dass derzeit eine Handvoll Wölfe in Vorarlberg ist. Im Januar seien im Silbertal und in der Gegend um Nenzing drei bis vier Wildtiere gerissen worden, aber keine Nutztiere. Im neuen Jahr gebe es aber bereits so viele Nachweise von Wölfen wie noch nie in einem Winter in Vorarlberg, meint Schatz. Ein Wolf kann an einem Tag rund 70 Kilometer zurücklegen.