Tatjana As’Ad

Tatjana As’Ad

Landtagskandidatin

Jahrgang: 1996

Persönlich: 
Nach meiner Kindheit in Eschen, den Jugendjahren in Schaan und meiner Studienzeit in Zürich und Berlin, lebe ich nun mitten in Vaduz. Aufgewachsen bin ich in einem kreativen Haushalt, als Tochter eines Indonesiers und einer Liechtensteinerin. Ich habe früh gelernt, dass Menschen aufgrund von unterschiedlichen Hintergründen und Erfahrungen verschiedene Blickwinkel und Vorstellungen von Norm entwickeln. Und, dass meine Geschichte in Liechtenstein vermeintlich nicht der Norm entspricht. Unter diesen Voraussetzungen in einem konservativen Land aufzuwachsen, hat auch viele Vorteile: Ich habe gelernt zu debattieren, mich ständig zu hinterfragen und meine Argumente zu schärfen.

Beruflich:
Beruf: Co-Geschäftsführerin der Freien Liste

Seit meinem 14. Lebensjahr habe ich neben der Schule und dem Studium immer gearbeitet — als Aushilfskraft im Dorfladen, Babysitterin, in der Sachbearbeitung und der Gastronomie. Meine Erfahrungen als Praktikantin beim Amt für Kultur in Liechtenstein und als Assistentin am Lehrstuhl für Sozialanthropologie und Empirische Kulturwissenschaften (ISEK) der Universität Zürich haben mir verdeutlicht, womit ich mich beruflich beschäftigen möchte: Mit gesellschaftlichen Strukturen und damit, wie wir unser Zusammenleben so gestalten, dass alle Menschen gleichwertig daran teilhaben und sich selbstverwirklichen können. Kaum ein Tätigkeitsfeld eignet sich dafür besser als die Politik. Seit 2021 befasse ich mich als Co-Geschäftsführerin der Freien Liste hauptberuflich damit. Eine Arbeit, die mich nach wie vor täglich fasziniert, motiviert und fordert.

Politisch:

Heute weiss ich, dass bereits die zahlreichen (Streit-)Gespräche in meiner Jugend rund um Normen, Zugehörigkeit und Ungerechtigkeit hoch politisch waren. Diskussionen wie diese haben mich hinterfragen lassen, was als Normalität gilt, wer wie viel Platz in unserer Gesellschaft einnimmt und wie wir uns für eine sozial gerechtere Welt einsetzen können. Aus der anfänglichen Empörung wurde schnell Entschlossenheit, etwas verändern zu wollen.Als Klassen- und Schulsprecherin durfte ich dank jubel (Jugendbeteiligung Liechtenstein) erstmals von meinem Mitbestimmungsrecht Gebrauch machen. Als junge Erwachsene hat mich insbesondere der Abstimmungssonntag im Herbst 2020 politisiert, als die doppelte Staatsbürger:innenschaft, Halbe-Halbe und die S-Bahn vor dem Volk gescheitert sind. Spätestens da wusste ich, dass ich mich aktiv für ein soziales, demokratisches und ökologisches Liechtenstein einsetzen möchte.