Arlbergtunnel öffnet am Freitagnachmittag
Ab Freitag rollt der Verkehr wieder durch den Arlbergtunnel. Die Sanierungsarbeiten wurden planmässig fertiggestellt. Am Freitagmittag oder spätestens am frühen Nachmittag soll der Tunnel für den Verkehr freigegeben werden, sagte ASFINAG-Sprecher Alexander Holzedl auf Nachfrage des ORF Vorarlberg heute.
Seit 15. April war der Tunnel gesperrt für die umfangreichen Sanierungsarbeiten. Die knapp 50 Jahre alte Betonfahrbahn wurde erneuert und die Mautstelle komplett neu gebaut. Ausserdem wurden die Entwässerung und die Tunnelbeschichtung erneuert.
Am Freitagvormittag eröffnen die Landeshauptleute von Vorarlberg und Tirol, Markus Wallner und Anton Mattle (beide ÖVP) zusammen mit ASFINAG-Vorstand Herbert Kasser die wichtige Verbindungsstrecke zwischen den beiden westlichsten Bundesländern.
105 Millionen Euro investiert
Rund 75 Millionen Euro investierte die ASFINAG in die zweite Phase der Tunnelsanierung. Neben der Erneuerung der Fahrbahn im gesamten Tunnel und einer optimierten Tunnelbeschichtung für bessere Sichtbarkeit wurden die Entwässerungsanlagen erneuert für einen weiteren langfristigen Betrieb des Tunnels. Weitere 30 Millionen kostet der Neubau der Mautstelle. Diese bekommt neue Mautspuren, neue Mautkabinen und zusätzliche Lkw-Stellplätze mit barrierefreier WC Anlage.
Möglichst ressourcenschonender Bau
Für die 23'500 Kubikmeter umfassende Betonfahrbahn wurde möglichst viel recyceltes Material von der alten Fahrbahn wiederverwendet. Es wurde dazu vor Ort abgebrochen und in einer Mischanlage aufbereitet. Weil dafür keine Deponieflächen notwendig sind und das Recycling großteils vor Ort stattfand, wurden Abfälle und Lkw-Fahrten eingespart. Beim Hochbau im Bereich des Mautplatzes und der Fußgängerbrücke am Mautplatz kam verstärkt Holz als Baumaterial zum Einsatz, teilte die ASFINAG mit.
Umleitung über den Arlbergpass endet
Das Ende der Sperre wird vor allem auch Speditionen aufatmen lassen. Während der Sperre wurde der Verkehr nämlich über den Arlbergpass umgeleitet, der aber für Lkw gesperrt blieb. Grossräumige Ausweichstrecken führten über Rosenheim-München in Deutschland bzw. über den Gotthard und San Bernardino in der Schweiz. Lkw durften den Arlbergpass nur im Rahmen von Ziel- und Quellverkehr befahren. Während der Reisezeit gab es vor allem an verkehrsstarken Wochenenden Verzögerungen aufgrund von Verkehrsüberlastung.
Mure riss Fahrbahn weg
Im Sommer hatten Murenabgänge am 31. Juli und am 17. August zu zusätzlichen Beeinträchtigungen des Verkehrs geführt. Die Aufräumungs- und Reparatur-Arbeiten dauerten zum Teil mehrere Wochen lang. Die Arlbergpassstraße konnte dann ab 6. September wieder zweispurig befahren werden, wie ORF Vorarlberg und die ASFINAG heute berichten.