Erste positive Bilanz nach Wiedereröffnung von A13, © Astra
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Erste positive Bilanz nach Wiedereröffnung von A13

Das Bundesamt für Strassen (Astra) hat am Freitagnachmittag bereits eine erste positive Bilanz zur Wiedereröffnung der A13 gezogen. Die San-Bernardino-Route wurde am Morgen um 5 Uhr geöffnet, nachdem zwei Wochen zuvor ein Unwetter einen ganzen Strassenabschnitt bei Lostallo im Misox zum Einsturz gebracht hatte.

05.07.2024

"Der Verkehr läuft erwartungsgemäss", sagte ein Sprecher des Astra am Freitagnachmittag im Gespräch mit der Nachrichtenagentur Keystone-SDA. Sollte es jetzt zu Staus kommen, dann wegen des erhöhten Verkehrsaufkommens bedingt durch die Ferienzeit.

Seit Freitagmorgen können Personenwagen und der Schwerverkehr die reparierte Stelle der Autobahn A13 im Gegenverkehr mit Tempo 80 passieren. Die Öffnung des Streckenabschnitts sei vom Astra am Freitagmorgen vor Ort überwacht worden. Planmässig seien auch die Wechseltextanzeigen, die Verkehrsteilnehmende zuvor über die Sperrung informiert hatten, umgeschaltet worden.

Bis die Autobahn wieder im gewohnten Umfang befahrbar ist, dauert es nach neuesten Schätzungen bis kommenden Herbst. Die Kapazität der A13 falle mit der Einschränkung aber schätzungsweise kaum geringer aus als bei Normalbetrieb. Die A13 nördlich des Abschnittes wird sowieso einspurig geführt. Durch die Baustelle verlängert sich der einspurige Bereich um 1,5 Kilometer.

Erwartete Staus wegen Reisewelle

Auch wenn mit der Wiedereröffnung der A13 und der planmässigen Eröffnung des Simplonpasses am Freitagabend alle Nord-Süd-Achsen des Schweizer Nationalstrassennetzes wieder offen sind, erwartet der Verkehrsdienst Viasuisse für die kommenden Wochenenden längere Staus.

Besonders am am zweiten und dritten Juliwochenende müssten sich Verkehrsteilnehmende auf längere Wartezeiten an den Tunnelportalen auf der A2 am Gotthard einstellen. Dann beginnen in den Niederlanden sowie in fünf deutschen Bundesländern die Sommerferien. Bereits im vergangenen Jahr staute sich der Verkehr an diesen Wochenenden auf 15 bis 16 Kilometern.

Weil im benachbarten Österreich der Arlbergtunnel gesperrt ist, könnte es auch auf der Alternativroute zur A2, der San-Bernardino-Route zu, zusätzlichem Stau kommen. Die Verkehrsbelastung sei jeweils von Donnerstag bis Montag am grössten, auch an den ersten beiden Rückreisewochenenden im August, hiess es. Viasuisse empfiehlt, an einem Dienstag möglichst früh am Morgen oder am späten Abend zu fahren.

Aufbauarbeiten kosten Millionen

Wer den Weg über die A13 wähle, könne davon ausgehen, dass diese nach den Unwettern sicher sei, sagte der Sprecher des Astra weiter. Ursache für den Einsturz des Strassenabschnitts war der durch Material verstopfte Fluss Moesa, der neben der Autobahn entlangfliesst. Das Wasser suchte sich einen anderen Weg und unterspülte die A13. Während der Bauarbeiten wurde das angeschwemmte Material aus der Moesa entnommen. Ausserdem seien die Ufer zusätzlich verstärkt worden, hiess es.

Die Aufräum- und Wiederaufbauarbeiten kosten gemäss Astra fünf bis sieben Millionen Franken. Dass die A13 nun nach zwei Wochen bereits wieder eröffnet werden konnte, hat auch mit dem Verzicht auf eine Notbrücke zu tun.

Eine solche wäre nicht zweckmässig gewesen, schrieb das Astra Keystone-SDA. Für eine Notbrücke hätte es zusätzliche Bauarbeiten gebraucht, die dann die für die Strasse notwendigen Arbeiten beeinträchtigt hätten. Ausserdem hätte die Brücke nur mit einer maximalen Geschwindigkeit von 30 km/h befahren werden dürfen. Damit wäre die Kapazität für einen stabilen Strassenbetrieb zu gering gewesen, hiess es weiter.