KI-Boom sorgt für Schub bei Startups, © Depositfotos / Symbolbild / Akarapong Photo
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KI-Boom sorgt für Schub bei Startups

Die Zahl der Firmengründungen steigt. Und auch hier sorgt die Künstliche Intelligenz (KI) für einen Schub.

21.06.2024

Im ersten Halbjahr seien schweizweit rund 3 Prozent mehr neue Firmen ins Schweizer Handelsregister eingetragen worden, schrieb die Firma Startups.ch, die auf Online-Gründungen spezialisiert ist, in einer Mitteilung von heute. Besonders stark zeigte sich mit Blick auf die Regionen die Romandie (+5,9 Prozent), aber auch der wirtschaftsstarke Kanton Zürich legte um 2,9 Prozent zu.

Aktuell brumme der Wirtschaftsmotor und junge Unternehmer gründeten Firmen aus einer Position der Stärke heraus, erklärte Startups.ch-Chef Michele Blasucci. Und der KI-Boom zeige sich auch hier. "Unsere internen Daten zeigen den Zweck der Firmengründungen - und da haben wir viel im Bereich KI gesehen", sagte Blasucci gegenüber der Nachrichtenagentur AWP.

Auch Beratungsunternehmen, die Unternehmen beim Einsatz von KI helfen würden, seien stark im Kommen, erklärte er. "Derzeit ist jedes zehnte neu gegründete Beratungsunternehmen ein KI-Berater - früher lag hier der Fokus klar auf SAP-Beratungen." So unterstützten solche Berater gestandene Unternehmen etwa bei der Automatisierung ihrer Buchhaltung, der Programmierung von Bots zur Erstberatung von Kunden oder Marketing über Tiktok und Co., um die junge Generation zu erreichen.

Mehr junge Gründer

Generell sei die junge Generation an den neuen Technologien nahe dran und dies wirke sich positiv auf den Start-up-Sektor aus. So stieg auch der Anteil an jungen Gründern zwischen 18 und 27 Jahren um einen Prozentpunkt auf derzeit 20,8 Prozent. Hingegen sank der Anteil der grössten Gruppe der 28 bis 37-jährigen von 39,4 auf 32,8 Prozent deutlich.

Aber nicht nur KI, sondern auch die wieder tieferen Zinsen treiben die Zahl der Neugründungen nach oben. "Die Nachfrage im Bereich Immobilien, Bauwesen und Handwerk ist hoch. Das nutzen viele Handwerker für den Sprung in die Selbstständigkeit - eine Berufsbranche, die auch kaum von KI verdrängt werden kann", sagt Blasucci. Handwerker seien auch in den Bereichen Fahrzeug und Karosserie gefragt, was nicht zuletzt am Campingboom der vergangenen Jahre liegen dürfte.

Die positive Entwicklung dürfte laut Startups.ch anhalten - entsprechend rechnet CEO Blasucci für das Jahr 2024 mit einem Rekord an neu gegründeten Unternehmen.