Locarno Filmfestival ist eröffnet, © Wikipedia
Kulturministerin Elisabeth Baume-Schneider  Wikipedia

 Locarno Filmfestival ist eröffnet

Gezeigt werden auch 41 Filme aus Schweizer Produktion oder Co-Produktion.

08.08.2024

Kulturministerin Elisabeth Baume-Schneider hat am Mittwochabend zum ersten Mal das Filmfestival Locarno eröffnet. Die 77. Ausgabe des Festivals ist auch die erste unter der Ägide der neuen Präsidentin Maja Hoffmann.

Das Locarno Film Festival sei "eine kulturelle Signatur für das Tessin und die Schweiz", sagte die Bundesrätin bei der Eröffnung am Mittwochabend. Die Piazza Grande verglich Baume-Schneider mit einem Schaufenster einer "weltoffenen, lebendigen Schweiz".

Es sei ein besonderes Jahr, fuhr Baume-Schneider fort. Dieses Jahr würden so viele Schweizer Filme wie nie zuvor in Locarno gezeigt. "Es liegt in unserer Verantwortung, weiterhin für gute Rahmenbedingungen der Filmschaffenden zu sorgen", erklärte die Bundesrätin. Rahmenbedingungen, welche es Filmschaffenden erlaubten, ihre Position auf der internationalen Bühne zu festigen.

Sie wolle den Moment nutzen, die neue Frau an der Spitze des Filmfestivals zu begrüssen, erklärte die Bundesrätin weiter. "Ich wünsche mir mehr Frauen, die Filme realisieren", hielt sie fest und verwies auf die neuseeländische Regisseurin Jane Campion ("The Piano"), die an der diesjährigen Ausgabe einen Ehrenleoparden erhalten wird.

In ihren Worten zur Eröffnung erinnerte die Kulturministerin auch an die hart geprüfte Bevölkerung des Maggiatals, welche nach dem verheerenden Unwetter von Ende Juni grosse Resilienz beweise.

Die neue Präsidentin des Filmfestivals, Maja Hoffmann, bezeichnete Locarno als eines der avantgardistischsten Festivals überhaupt. Für die Basler Mäzenin und Gründerin der LUMA-Stiftung ist das Filmfest am Lago Maggiore ein "Foyer des Pluralismus" - ein Ort, welcher der Welt "neue kulturelle Phantasiewelten" biete. "Locarno ist ein sensationeller Ort", schloss die in Basel, Zürich und Arles lebende Kunstsammlerin.

Die Tessiner Vorsteherin des Departements für Bildung, Kultur und Sport, Marina Carobbio, betonte in ihrer Rede die gesellschaftliche Funktion des Filmfestivals als "occhio vigile sulla società". Dieses "wachsame Auge der Gesellschaft" verdiene es, verteidigt zu werden, und zwar in seiner "physischen Form", resümierte die ehemalige Tessiner Ständerätin.

Den Auftakt der 77. Ausgabe auf der Piazza Grande machte am Mittwochabend der italienisch-französische Historienfilm "Le Déluge". Der Film des italienischen Regisseurs Gianluca Jodice ("The Bad Poet") zeigt Marie Antoinette und Ludwig XVI am Ende ihrer Herrschaft.

Die beiden Hauptdarsteller Mélanie Laurent ("Inglourious Basterds") und Guillaume Canet ("Asterix & Obelix im Reich der Mitte") werden an der Eröffnungsgala mit dem Ehrenpreis des Festivals, dem Excellence Award Davide Campari, ausgezeichnet.

Das Locarno Film Festival dauert bis zum 17. August.