ÖBB investiert weiter in die Strecke Feldkirch-Buchs
Die Vorarlberger zählen zu den fleissigsten Nutzern der Bahn in Österreich. Auch 2025 werden die ÖBB mit Nachdruck in den weiteren Ausbau der Bahninfrastruktur im Ländle investieren. Ziel ist, die Qualität der Scheinenverkehrsangebote weiter auszubauen.
In Vorarlberg werden die ÖBB 2025 Baumaßnahmen für den Erhalt des Schienennetzes sowie zur Verbesserung der Betriebsqualität und des Kundenkomforts weiter vorantreiben. Basis der Planungs- und Bauaktivitäten sind der Rheintal-Walgau Vertrag sowie die im Rahmenplan von der Bundespolitik definierten und finanziell bedeckten Projekte. Vor allem für Fahrgäste im Personennahverkehr werden die laufenden und geplanten Baumassnahmen viele Vorteile bringen. Insgesamt belaufen sich die Investitionen in die Eisenbahninfrastruktur in Vorarlberg im Jahr 2025 gemäss Rahmenplan 2024 – 29 auf 74 Millionen Euro.
„Die Rheintal-Bodenseeregion entwickelt sich dynamisch, und die Bahn muss mitwachsen. So können wir sicherstellen, dass hier auch in Jahren und Jahrzehnten ein attraktives, leistungsfähiges Mobilitätsangebot mit der klimafreundlichen Eisenbahn zur Verfügung steht. Wir investieren heute in die Bahn von morgen, die aktiven Klima- und Umweltschutz mit einem Mehr an Kundenkomfort vereint und das Gesamtverkehrssystem der Zukunft noch stärker tragen soll“, so Klimaschutzministerin Leonore Gewessler.
Andreas Matthä, Vorstandsvorsitzender der ÖBB-Holding: „Um das Bahnnetz für die Herausforderungen der nächsten Jahrzehnte und darüber hinaus zu rüsten, müssen wir heute klug planen und investieren und dabei gleichzeitig die Menschen für die umweltfreundliche Mobilität mit der Bahn begeistern. Ich bin überzeugt, dass wir die richtige Balance zwischen unseren Ausbauprogrammen und einem möglichst dichten und reibungslosen Bahnangebot bieten können. Gerade in den kommenden Jahren müssen und werden wir das unter Beweis stellen.“
Barrierefreiheit in der Haltestelle Klaus und am Bahnhof Wolfurt
Seit April vergangenen Jahres laufen bereits die Hauptbaumassnahmen für eine neue barrierefreie Haltestelle Klaus. Eine neue Unterführung, Liftanlagen und neue Bahnsteigkanten ermöglichen Personen mit eingeschränkter Mobilität sowie Fahrgästen mit Kinderwägen, Fahrrädern und schwerem Gepäck einen komfortablen und ungehinderten Zustieg zu allen Nahverkehrszügen. Durch die Erweiterung der Bahnsteige auf eine Länge von 220 Meter können die neuen Nahverkehrszüge auch als Doppelgarnitur in Klaus halten. Die Arbeiten an der Haltestelle werden das gesamte Jahr fortgesetzt, die Gesamtfertigstellung ist 2026 vorgesehen. Mehrere Betonbauelemente an den Aufgängen wurden bereits aus „Klimabeton“ hergestellt und die neue P&R Anlage nach dem sogenannten Schwammstadtprinzip erreichtet. So ist ein optimales Wachstum der neuen Bepflanzung gesichert. Ergänzt wird das nachhaltige Portfolio der Haltestelle durch Glasbahnsteigdächer mit Photovoltaikfunktion und eine direkte Anbindung an die neue Radschnellverbindung des Landes.
Intensiv gebaut wird auch am Bahnhof Wolfurt, die Hauptarbeiten haben im Herbst 2024 begonnen. Durch die Aufweitung der bestehenden Unterführung, drei neue Personenaufzüge und die Anhebung der Bahnsteige wird in Wolfurt der Zugang zu den Zügen für alle Fahrgäste erleichtert. Neue Park&Ride-Stellflächen und eine erweiterte Bike&Ride-Anlage sichern eine attraktive Verknüpfung der verschiedenen Verkehrsträger. 3500 Meter neue Gleise werden die ÖBB im Zuge der Projektumsetzung neu verlegen. Die neuen Bahnsteige stehen bereits seit Fahrplanwechsel im Dezember den Kunden zur Verfügung. Alle weiteren Arbeiten werden ohne relevante Infrastruktureinschränkungen erfolgen. Die Überdachungen von Bahnsteigen und Vorplatz sind auch in Wolfurt mit integrierten Photovoltaikelementen versehen. So leistet das Bauwerk einen Beitrag zur nachhaltigen Stromproduktion im System Bahn. Weitere Dächer im Bahnhofsbereich werden extensiv begrünt. Die ÖBB rechnen mit einem Projektabschluss im Jahr 2026.
Weiterer Ausbau in Feldkirch und Bludenz
In Feldkirch sind die ÖBB aktuell mit der Erneuerung der Autoverladeeinrichtung befasst. Als zusätzlichen Service für die Fahrgäste werden außerdem gemeinsam mit der Stadtgemeinde Feldkirch auch die Bike&Ride-Anlagen modernisiert. Ziel ist, bis Sommer 2025 die Zahl der Stellflächen deutlich zu erhöhen. Die bestehenden 180 Fahrradabstellplätze werden auf 226 Abstellflächen erweitert. Davon sind 40 Stellplätze in absperrbaren Einzel-Radboxen vorgesehen. Zudem wird es im Bereich der Autoverladung eine weitere Fahrradabstellanlage mit 40 überdachten Fahrradstellplätzen und 20 Radboxen geben. Auch in Bludenz werden die ÖBB zu Beginn des Jahres 2025 mit den Arbeiten für einen neuen Vorplatz sowie für Verbesserungen an der Bike&Ride-Anlage die Bauarbeiten einleiten.
Weitere Bauarbeiten an der Verbindung Feldkirch-Buchs
Bereits 2024 haben die ÖBB während einer mehrwöchigen Sperre der Bahnstrecke Feldkirch-Buchs wichtige Erneuerungsarbeiten durchgeführt. 2025 werden die Bautätigkeiten fortgesetzt, allerdings ohne wesentliche Verkehrseinschränkungen. Durch die dieses Jahr vorgesehenen Arbeiten wird die zweite grosse Streckensperre im Jahr 2026 vorbereitet. In Österreich verlängern die ÖBB die Bahnsteige in den Haltestellen Gisingen und Altenstadt auf 120 Meter und erneuern die Bahnsteigausstattung. Während die Haltestelle Tisis 2026 aufgelassen und rückgebaut wird, wird als Ersatz die neue Haltestelle „Feldkirch-Tosters“ mit einem Randbahnsteig, Unterführung, attraktivem Vorplatz und Bike&Ride-Anlage hergestellt. Auch in Liechtenstein werden Bahnhöfe modernisiert. Weiterführend in die Schweiz stehen die Erneuerung bzw. Sanierung von Brückenbauwerken im Zentrum der Arbeiten.
ÖBB errichten modernes Ausweichgebäude am Bahnhof Bregenz
Viel Aufmerksamkeit hat in den vergangenen Monaten die wenig befriedigende Situation am Bahnhof Bregenz auf sich gezogen. Durch die nun vorliegenden Vereinbarungen mit dem Land Vorarlberg und der Landeshauptstadt Bregenz ist der weitere Umsetzungspfad vorgezeichnet. Gemeinsam wurde als Planungsgrundlage die Variante „4a“ vereinbart, die auch eine Verlegung der Landesstrasse parallel zu den Bahnhofsgleisen vorsieht. Da der Planungshorizont wesentlich erweitert wurde und nun auch städtebauliche Prioritäten Beachtung finden, sprechen die Beteiligten nun vom Projekt „Bregenz Mitte“. Da das Bestandsgebäude am Bahnhof den Anforderungen nicht mehr entspricht, wird im Jahr 2025 ein Ausweichgebäude errichtet: Modernes Reisezentrum, regionaler Bäcker und andere Serviceeinrichtungen stehen so den Kunden wieder in ansprechendem Ambiente zur Verfügung. Ebenfalls erneuert werden die Rolltreppen zu den Bahnsteigen. Das Neubauprojekt „Bregenz Mitte“ wird parallel weiter geplant, abgestimmt, zur Genehmigung vorgelegt und nach Erteilung aller erforderlichen Bescheide baulich umgesetzt. Dieser Prozess wird allerdings mehrere Jahre in Anspruch nehmen.
Planungen für neuen Klosterbogen werden fortgesetzt
Ein wichtiger Meilenstein für die Qualität des zukünftigen Personenfernverkehrs auf der Schiene in Vorarlberg ist die Ertüchtigung des sogenannten „Klosterbogens“ an der Arlberg-Westrampe. Planungen und Bestandserhebungen sind abgeschlossen, die Einreichung der Unterlagen zur Durchführung der Umweltverträglichkeitsprüfung erfolgt voraussichtlich im Februar. Die ÖBB erwarten die Verhandlung im Herbst 2025.
Arlbergsperre 2025
Auch 2025 werden die Arbeiten zum Erhalt der Arlbergstrecke zwischen Ötztal und Bludenz forttgesetzt. Eine Vielzahl an Massnahmen sichert auch in Zukunft einen raschen und komfortablen Bahnbetrieb. Während der Sperrzeiten bieten die ÖBB einen Schienenersatzverkehr mit Bussen.
Übersicht Streckensperren:
Dauer der Sperre
Streckenbereich
23.04. – 29.04.2025
06.10. – 03.11.2025
Arlbergsperre
01.08. – 18.08.2025
14.11. – 19.11.2025
Freilassing – Rosenheim bzw.
Rosenheim -Kiefersfelden
(Deutsches Eck)
Bauen während des laufenden Betriebs: Eine Operation am Rückgrat der Eisenbahn
Unsere Bahnlinien sorgen für flächendeckende Mobilität im Land. Eine Strecke während des laufenden Betriebs zu modernisieren ist wie eine Operation am Rückgrat der Eisenbahn und daher die Königsdisziplin. Das Bahnnetz für die Mobilitätswende zu rüsten, ist kein Sprint, sondern ein Marathon. Die ÖBB setzen das grösste Ausbauprogramm ihrer Geschichte um. 21,1 Milliarden Euro werden bis 2029 in moderne Bahnanlagen investiert. Baustellen sind kein Selbstzweck, sondern dienen dem Ziel, unseren Fahrgästen künftig ein noch besseres Angebot auf der Schiene zu bieten. Trotz der Bauarbeiten bleibt das Mobilitätsangebot der ÖBB zuverlässig.
Unser Auftrag ist eine Bahninfrastruktur, die dem steigenden Bahnverkehr ausreichend Platz bietet und somit ein weiterhin dichtes und pünktliches Bahnangebot für unsere Fahrgäste und Güter sichert. Durch gute Planung, optimale Abstimmung der Bauphasen und innovative Bautechniken halten wir die Einschränkungen für unsere Fahrgäste so kurz wie möglich.
ÖBB spielen Vorreiterrolle in Bezug auf Nachhaltigkeit und klimafreundliche Mobilität
Mit den getätigten Investitionen sind die ÖBB ein wichtiger Impulsgeber für die Erreichung der Klimaziele in unserem Land. Darüber hinaus spielen die ÖBB eine wichtige Rolle in Bezug auf Nachhaltigkeit und klimafreundliche Mobilität. Zahlreiche neue Photovoltaik-Anlagen sorgen künftig auf bereits versiegelten Flächen für umweltfreundlichen Solarstrom. Bis 2030 soll mit erneuerbaren Energieträgern der Eigenversorgungsanteil beim Bahnstrom auf 80 Prozent gesteigert werden, wie die ÖBB in ihrer Mitteilung von heute schreibt.